Stay away from Gretchen
528 Seiten

Tom Monderath ist erfolgreicher Fernsehmoderator, doch sein privates Leben wird auf den Kopf gestellt, als bei seiner Mutter Greta Demenz diagnostiziert wird. Die erschreckende Diagnose führt allerdings auch zu etwas Positivem: Zum ersten Mal erzählt Greta von ihrer Kindheit und Jugend, die sie bisher unter Verschluss gehalten hat. Doch was Tom selbst herausfinden muss, ist die Geschichte ihrer unmöglichen Liebe – und die Geschichte eines kleinen, dunkelhäutigen Mädchens …

Dieser Roman gehört zu denen, die eigentlich nicht zu meinen Interessengebieten gehören, aufgrund ihrer Beliebtheit jedoch meine Neugier so sehr entfachten, dass ich sie trotzdem lesen wollte. Und im Fall von „Stay away from Gretchen“ bin ich sehr froh, diese Entscheidung getroffen zu haben!

Diese Geschichte ist unglaublich emotional, weil sie das Leben Gretas so realistisch erzählt. Von ihrer Überzeugung als Kind, dass Hitler eine bewundernswerte Person ist, zu ihrem harten Leben in der Nachkriegszeit bis zu ihrer Demenz im Alter erleben wir sie in allen Lebenslagen, was es leicht gemacht hat, mit ihr mitzufühlen und mitzufiebern. Toms Mühen, die Vergangenheit seiner Mutter zu recherchieren, fand ich zwar auch spannend, aber es waren stets die Kapitel, die wir aus Sicht der jungen Greta lasen, die mich wirklich gepackt haben.

Neben der fantastischen Geschichte ist es auch der Schreibstil, der es unglaublich leicht macht, sich in den Roman fallen zu lassen. Er ist unglaublich flüssig zu lesen, sodass die vergleichsweise langen Kapitel wie im Flug vorbeiziehen. Das ist bei über fünfhundert Seiten wahrhaft eine Meisterleistung!

Bonuspunkte gibt es auch dafür, dass die Geschichte auf realen Ereignissen basiert. Ich liebe es, wenn Ereignisse, die nicht allgemein bekannt sind, in Büchern thematisiert werden; so traurig die Vergangenheit auch ist, es ist wichtig, dass man sie nicht vergisst.

Insgesamt ein rundum empfehlenswerter Roman!

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