Bücherregal lädt …
Und du wirst lächelnd sterben
496 Seiten

Ivy hat etwas Schreckliches mitangesehen und daraufhin ihr Gedächtnis verloren. Nun ist sie auf der Flucht - und auf der Suche nach sich selbst. Sie weiß, sie wird gejagt. Sie weiß, sie muss sich erinnern. Doch kehren ihre Erinnerungen nur bruchstückhaft zurück. Und währenddessen machen sich die Verfolger auf die Suche nach ihr: Niklas, Ivys (Ex-)Freund und dessen zwei Kollegen Marvin und Alan. Ivys Möglichkeiten sind eingeschränkt, denn alle drei gehören zur Polizei ...

Dieser Thriller ist mein erster von Monika Feth, doch kann ich bereits sagen, dass er sicher nicht mein letzter sein wird! Unglaublich spannend und mit einem flüssigen Schreibstil beschreibt die Autorin sowohl Ivys als auch Niklas' Situation, sodass ich sehr mit Ivy mitgefiebert und mich vor Niklas und Marvin gefürchtet habe. Ihre Sichtweisen zeigen gut auf, was für schreckliche Menschen sie sind, während Ivys Perspektive ihren gutmütigen Charakter hervorhebt.

Das Interessanteste ist wohl, dass in diesem Thriller noch nicht mal so viel passiert (speziell Niklas' und Marvins Sichtweisen bestanden zu etwa 90% aus der Frage, wo Ivy ist), aber es wurde mir dennoch nie langweilig, weil der spannende Schreibstil mich stets zum Weiterlesen angeregt hat. Zwar fand ich, dass Ivy ein wenig zu viel Glück hatte, wenn es darum ging, auf die genau richtigen Personen zu treffen, aber das hat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan. Leser*innen, die es nicht mögen, wenn ein Problem ein bisschen zu bequem gelöst wird, werden sich wahrscheinlich daran stören, doch ich konnte gut damit leben.

Die meisten Charaktere haben nicht viel Tiefe, dafür aber die Thematiken, mit denen Monika Feth sich beschäftigt. Ich fand es durchaus beeindruckend, wie mühevoll es ihr gelungen ist, eine spannende Geschichte zu erzählen, die gleichzeitig auf einige wichtige gesellschaftliche Probleme eingeht!

Die wenigen Schwächen, die der Roman hat, kann ich persönlich verschmerzen, weil er seinen Hauptzweck mehr als erfüllt: Und zwar für gute, spannende Unterhaltung zu sorgen!

Tod in Bayreuth
287 Seiten

An verschiedenen Orten in Bayreuth brechen plötzlich Feuer aus, die die Stadt und ihre Bewohner bedrohen. Hauptkommissar Georg Vandendaele startet zwar die Ermittlungen, kommt aber nicht wirklich weiter. Dafür fallen Emma Schiller, einer Journalistin und ehemaligen Polizistin, auf, dass sich an den Tatorten Noten finden, die sie jedoch nicht entschlüsseln kann. Sie nimmt die Hilfe von Professorin Azar Alt an und entdeckt, dass die Morde in Zusammenhang mit Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ stehen …

Ich wollte mal ein neues Genre ausprobieren und las auf Empfehlung hin deshalb diesen (inzwischen vergriffenen) Kriminalroman. Insgesamt fand ich ihn ganz nett, habe aber gleichzeitig festgestellt, dass ich Krimis im visuellen Medium lieber mag als Krimis im schriftlichen Medium. Gerade die Teile mit Vandendaele, die sich mit den Ermittlungen beschäftigten, fand ich teils sehr langatmig, während mir die Szenen mit Emma Schiller und Azar Alt sehr gut gefielen, auch wenn letztendlich alle Charaktere recht blass blieben.

Die historischen Bezüge zu Wagner und seinem Opernzyklus waren gut umgesetzt und für mich interessant zu lesen, während die Untersuchungen in Bayreuth aufgrund der Tatsache, dass ich diesen Ort noch nie besucht habe, ihre Wirkung nicht vollständig entfalten konnten – was aber natürlich nicht die Schuld der Autorin ist.

Ich bin letztendlich froh, diesen kleinen Exkurs unternommen zu haben, bin mir aber nicht sicher, ob ich mich ein weiteres Mal auf die pure Krimi-Schiene begeben werde. Diesen Krimi würde ich ohnehin nur Menschen empfehlen, die Fan von Wagner sind und/oder einen Bezug zu Bayreuth haben; für alle anderen ist er insgesamt ganz nett zu lesen, aber definitiv kein Muss.