Bücherregal lädt …
Ein Fluss so rot und schwarz
272 Seiten

Als Huxley aufwacht, hat er keinerlei Erinnerungen daran, wer er ist. Huxley nennt er sich nur, weil der Name auf seinem rechten Arm tätowiert ist. Er befindet sich auf einem Schiff mit sechs anderen Personen - außer, dass einer von ihnen bereits tot ist. Zusammen mit den anderen - Rhys, Pynchon, Plath, Dickinson und Golding - versucht er, herauszufinden, warum sie hier sind und warum sie sich an nichts erinnern können. Eine Stimme am Telefon warnt sie allerdings davor, jede Person zu töten, die sich erinnert - und im Anbetracht der Tatsache, dass sie sich in einem postapokalyptischen London befinden, sind Erinnerungen längst nicht ihre einzige Gefahr ...

Dieser Roman ist wohl einer der kreativsten Dystopien, die ich bisher gelesen habe. Ohne zu viel verraten zu wollen, ist die Art und Weise, wie sie die Menschen beeinflusst hat, absolut furchterregend - auf gute Weise. Es gab mehrere Szenen und Beschreibungen, die sich in mein Gehirn gebrannt haben, weil ich so etwas davor noch nie gelesen hatte. Insofern werden gerade Leser*innen von Weltuntergangsszenarios hier voll auf ihre Kosten kommen.

Den Rest fand ich dafür "nur" ganz gut. Die wenigen Hauptcharaktere tragen dazu bei, dass alle die Gelegenheit bekommen, einen Teil ihres Charakters zu zeigen, doch als Hauptcharaktere selbst fand ich sie, um ehrlich zu sein, nicht allzu fesselnd. Die Handlung hat, wie oben erwähnt, ein paar Szenen, die sehr erinnerungswürdig waren, doch mit Ausnahme dieser Szenen fühlte ich mich selten von ihr mitgerissen.

Dabei würde ich nicht sagen, dass das an der Kürze des Romans liegt, sondern eher daran, dass ich mich nicht allzu gut in die Charaktere hineinversetzen konnte und eher darauf gewartet habe, bis der nächste dystopische Moment kommt. Die waren einfach so gut, dass sie den Rest in den Schatten gestellt haben.

Wie gesagt: Für Dystopie-Fans eine hervorragende Lektüre, doch für alle anderen eher nicht so gut geeignet.