Der Deutsche Martin Schulse und der Jude Max Eisenstein besitzen in Amerika eine erfolgreiche Kunstgalerie, doch nun kehrt Martin im Jahr 1932 nach Deutschland zurück. Die beiden setzen ihre Freundschaft in Briefen fort, doch bald schon stellt Max fest, dass Martins Ansichten sich drastisch verändern. Verzweifelt versucht er, seinen ehemaligen Freund vom Richtigen zu überzeugen, doch begreift er schließlich, dass es dafür zu spät ist …
Dieser kurze Briefroman ist eine überraschend eindringliche Lektüre, die ich nicht erwartet habe. Beziehungsweise habe ich schon erwartet, dass sie gut sein wird, aber die Entwicklung, die sie nimmt, habe ich nicht kommen sehen! Als ich gegen Ende begriff, was genau vor sich geht, habe ich ganz schön gestarrt, weil es ein so genialer Weg war, die Geschichte auf zufriedenstellende Weise zu beenden.
Allgemein ist der Abbau der Freundschaft sehr gut erzählt und mit jedem Brief wird deutlicher, wie sie sich immer mehr abkühlt. Nur Martins Meinungswechsel kam mir zunächst zu plötzlich; in einem Brief schreibt er noch, dass seine Familie auf Max anstößt und gleich im nächsten Brief, den er nur dreieinhalb Monate danach schreibt, gibt er seine neue, von den Nazis eingeflößte Überzeugung bekannt. Was genau in diesen dreieinhalb Monaten geschehen ist, das dazu geführt hat, dass er seine Meinung ändert, erfahren wir nicht. Mir kam es zunächst so vor, als würden mindestens zwei oder drei Briefe fehlen, die Martins Wandlung verständlicher machen, bis ich begriff: Das ist genau der Punkt. Man soll ihn nicht nachvollziehen können. Sein plötzlicher Meinungswechsel illustriert gerade wegen seiner Plötzlichkeit den Einfluss, den die Nazis damals auf ganz Deutschland hatten. Von daher ist das ein Kritikpunkt, der im Lauf des Lesens zu einem Lob wurde.
Was mir zudem sehr gut gefallen hat, ist, wie viel zwischen den Zeilen erzählt wird. Die vielen Details machen die Geschichte lebendig, aber gerade das, was nicht gesagt wird, macht die Geschichte umso kraftvoller.
Von daher ist dieser kurze Briefroman eine Lektüre, die es schafft, mit vergleichsweise wenigen Seiten eine einnehmende Geschichte zu erzählen!
Der Deutsche Martin Schulse und der Jude Max Eisenstein besitzen in Amerika eine erfolgreiche Kunstgalerie, doch nun kehrt Martin im Jahr 1932 nach Deutschland zurück. Die beiden setzen ihre Freundschaft in Briefen fort, doch bald schon stellt Max fest, dass Martins Ansichten sich drastisch verändern. Verzweifelt versucht er, seinen ehemaligen Freund vom Richtigen zu überzeugen, doch begreift er schließlich, dass es dafür zu spät ist …
Dieser kurze Briefroman ist eine überraschend eindringliche Lektüre, die ich nicht erwartet habe. Beziehungsweise habe ich schon erwartet, dass sie gut sein wird, aber die Entwicklung, die sie nimmt, habe ich nicht kommen sehen! Als ich gegen Ende begriff, was genau vor sich geht, habe ich ganz schön gestarrt, weil es ein so genialer Weg war, die Geschichte auf zufriedenstellende Weise zu beenden.
Allgemein ist der Abbau der Freundschaft sehr gut erzählt und mit jedem Brief wird deutlicher, wie sie sich immer mehr abkühlt. Nur Martins Meinungswechsel kam mir zunächst zu plötzlich; in einem Brief schreibt er noch, dass seine Familie auf Max anstößt und gleich im nächsten Brief, den er nur dreieinhalb Monate danach schreibt, gibt er seine neue, von den Nazis eingeflößte Überzeugung bekannt. Was genau in diesen dreieinhalb Monaten geschehen ist, das dazu geführt hat, dass er seine Meinung ändert, erfahren wir nicht. Mir kam es zunächst so vor, als würden mindestens zwei oder drei Briefe fehlen, die Martins Wandlung verständlicher machen, bis ich begriff: Das ist genau der Punkt. Man soll ihn nicht nachvollziehen können. Sein plötzlicher Meinungswechsel illustriert gerade wegen seiner Plötzlichkeit den Einfluss, den die Nazis damals auf ganz Deutschland hatten. Von daher ist das ein Kritikpunkt, der im Lauf des Lesens zu einem Lob wurde.
Was mir zudem sehr gut gefallen hat, ist, wie viel zwischen den Zeilen erzählt wird. Die vielen Details machen die Geschichte lebendig, aber gerade das, was nicht gesagt wird, macht die Geschichte umso kraftvoller.
Von daher ist dieser kurze Briefroman eine Lektüre, die es schafft, mit vergleichsweise wenigen Seiten eine einnehmende Geschichte zu erzählen!