Wie Dumas schreibt ist einfach unglaublich. Jede Figur ist so voller Persönlichkeit und Antrieb, niemand fühlt sich an wie eine bloße Spielfigur in einem überkomplizierten Beziehungsgeflecht. Diese Geflechte entstehen natürlich, während die Geschichte sich trotzdem wie solch eine anfühlt. Jeder Satz ist beabsichtigt, wunderschön konstruiert erfüllt seinen Zweck: Dialog ist lebendig, Beschreibungen malen Bilder, manche Sätze gehen einfach direkt ins Herz. Dumas liebt seine Figuren und ich tue es auch, fieberte immer mit ihnen mit und wusste doch, dass sie in guten Händen sind. Die Sanftheit mit der Liebesbeziehungen, Freundschaften und Eltern (insbesondere Väter) geschrieben werden, fühlt sich an wie eine warme Umarmung ~an Edmond Dantès breiter Brust~.
Eine unglaublich gut recherchierte Zusammenfassung von dem Leben des berüchtigten Verbrecherpaares Bonnie und Clyde. Jeff Guinn beginnt mit den Familien, den Umständen, in denen Bonnie und Clyde geboren sind: Die große Depression, Armut, die Slums von West Dallas. Dann verfolgt er nicht nur die beiden Stars des Buchs, sondern auch ihre Familien, ihre Freunde und Verbündeten, und sogar ihre Feinde. Natürlich ist der Mann, der sie später wie wilde Tiere durch die Staaten jagt ein Texas Ranger, der glaubt, Gerechtigkeit könnte mit Gewalt erreicht werden. Raymond Hamiltons Leben mit den beiden, aber auch zu den Zeiten, in denen er nicht Mitglied der Barrow Gang ist, ist faszinierend genug, um ein eigenes Buch zu verdienen. W.D. Jones schafft es von einem ängstlichen Teenager zu einem festen Bestandteil der Truppe und verdient schließlich sogar Clydes Respekt. Und durch alles, durch Gefängnisse, Verstecke, Shootouts und Verletzungen bleibt eine Konstante für den Leser immer sichtbar: Die Liebe zwischen Bonnie Parker und Clyde Barrow. Eine Biographie erzählt von quasi jeder Person, die jemals mit ihnen in Kontakt gewesen ist, durch einen Filter gepresst, der Verkünstelungen, Lügen und eigene Interessen erkennbar macht und vernachlässigt, um die Wahrheit ans Licht zu bringen: Bonnie und Clyde hatten kein einfaches, glamouröses Leben, ganz im Gegenteil. Aber spannend war es trotzdem, bis zum Zeitpunkt ihres verfrühten Todes. Es gibt ihnen etwas von ihrer Menschlichkeit zurück. Weder waren sie sorglose Kinder, deren Spritztour ein bisschen aus den Fugen geraten war, noch waren sie kaltblütige Killer. Sie waren arm und rutschten unweigerlich ins Verbrechen, aber zwischen ihren Überfällen und Schusswechseln mit der Polizei blieben sie großzügig, liebten ihre Familien und waren immer loyal.
Ein bisschen arg rassistisch, aber dafür mit vielen guten Sherlock-John Momenten, und sogar die Liebesgeschichte zwischen John und Mary war sehr nett, dafür, dass sie sehr wenig ausgebaut wurde.
Die Lieder, die in der von Neil Gaiman gelesenen Hörbuchversion dabei sind, sind absolute Banger, muss man einfach mal sagen.