Spitzenbuch. Die geschichte Zweier Halbbrüder die nichts von Ihrem Vater wissen und geerbt haben als ihre Hautfarbe. Die erzähltechnik, erst das halbe Leben des einen Bruders zu erzählen ohne den anderen ein einziges mal zu erwähnen passt perfekt. Man kriegt genau die Lebensperspektive, die dieser Bruder gehabt haben muss. Dann steigt man mittenin das komplett andere Leben des anderen Bruders ein um die beiden erst kurz vor Schluss als man es kaum noch für möglich hält zusammen zu führen. Die Autorin ist nicht nur mit einer großartigen Beobachtungsgabe gesegnet, sondern hat auch unter Beweis gestellt, dass sie ein genauso großes Talent für das Erzählen hat. Danke Frau Thomae
Hat sehr stark angefangen mit originellen Beschreibungen Wiens in der damaligen Zeit und den ausgefallensten Berufen, die wohl alle mal einen Sinn hatten. Gegen Ende fühlt es sich allerdings ein bisschen so an, als müsste das Leben Joseph Hammers einfach nur noch zu Ende erzählt werden.
Eigenartige Geschichte. Ein muslimischer Mann aus Istanbul hat eines Nachts die Eingebung, der Letzte Prophet zu sein. Wie es sich gehört versucht er dann, seine Botschaft zu verbreiten, gibt sein normales Leben auf und irrt durch die Straßen, verwahrlost langsam, weil er sich nur noch um seine Prophezeiung bemüht. Im Jahre 2019 klappt das natürlich nicht so ganz. Niemand nimmt ihn ernst, er wird gefilmt und die Storys vom neuen Irren aus Istanbul verbreiten sich schnell im Netz, sehr zu seinem Leidwesen. Es geht also um den Umgang moderner Gesellschaften mit Andersartigkeit, aber auch um Religion (es fließen unglaublich viele Gleichnisse und Metaphern aus den drei abrahamitischen Religionen ein) Bin mir nur nicht ganz sicher ob das Buch Prophetie jetzt gut oder schlecht findet..