Hat mir gut gefallen. Eine gut lesbare Geschichte über die Rache einer klugen Frau. Eine Art feministischer Räuberpistole.
Maggie O’Farrell schreibt in einer berührenden detailreichen Sprache, die die Leserin mit allen Sinnen an den Ort der Erzählung versetzt. In diesem Buch taucht man ein in das Schicksal der Lucrezia de Medici, die in der Mitte des 16. Jahrhunderts mit ca 15 Jahren gegen ihren Willen verheiratet wird und sehr jung gestorben ist. Eine einfühlsame fiktive Biographie, in der eine sich sowohl an die geltenden Normen anpassende, als auch intelligente, begabte und emanzipierte junge Frau beschrieben wird, deren Schicksal ans Herz geht. Das Ende des Romans scheint eher unglaubwürdig, hat aber etwas so Rebellisches und so Tröstliches, dass ich es trotzdem gerne für möglich halten möchte.
Der zweite Band um den Donnerstagsmordclub. Entweder war ich in milderer Stimmung beim Lesen… oder er ist wirklich besser als der erste?!
Dieses Buch lässt mich etwas ratlos, fast überfordert zurück. So viele juristisch-philosophische Themen werden aufgeworfen, die mit den Erfahrungen der Pandemie besonders aktuell sind. Hat der Mensch ein Recht auf Krankheit? Wie weit darf ein Staat gehen, um die Gesundheit seiner Bürger:innen zu schützen? Das Buch wirkt auf mich wie ein Vortrag, in dem mit seltsam blassen Beispielen Thesen untermauert werden sollen.
Eine nette kleine Sommergeschichte, die über Emails erzählt wird. Spielt in Südfrankreich. Der wohlhabende Max lädt -viele Jahre nach einer ersten, aufregenden und zusammenschweissenden Erfahrung- 5 Menschen zu einem Wiedersehen in sein Ferienhaus ein, kommt selbst aber nicht. Er lässt sich von einer guten Freundin vertreten, die ihre Beobachtungen per Mail mit ihm teilt. Auflösung erst ganz zum Schluss. Ganz unaufgeregte, lockere Geschichte, die Lust auf Ferien macht.
Ein Thriller aus Island. Menschen verschwinden im Schnee. Leichen werden gefunden. Teils spannend, manchmal auch gruselig. Zum Schluss fügt sich alles sehr konstruiert zusammen.
Dieses Buch habe ich schon so oft gelesen. Und jedes Mal finde ich wieder etwas Neues und Kluges darin.
Seit Jahren habe ich kein Buch von Stephen King mehr gelesen. Und dieses war bei weitem nicht so gruselig, wie ich es befürchtet hatte. Eine lange, berührende Vorgeschichte über das Leben des erst 17jährigen Charlie, bevor das eigentlich Märchenhafte beginnt. Viele achtsame kleine Beschreibungen, kluge Beobachtungen, eingebettet in eine immer wieder sehr spannende Märchenhandlung. Am besten gefallen hat mir aber doch die komplexe Vorgeschichte von Charlie, bevor er zum Prinzen „Scharlie“ wird.
Vordergründig geht es um ein Auswilderungsprojekt für Wölfe und um Naturschutz. Hintergründig haben fast alle Themen einen doppelten Boden, werden die Wölfe durch Menschen gespiegelt. Es geht um Macht und Gewalt, um Schutz der eigenen Grenzen, um das Wilde, Instinktive, Unberechenbare. Aber auch um Liebe und Verbundenheit. „Es gibt viel Grausamkeit, die wir überstehen, gegen die wir ankämpfen müssen, aber vor allem gibt es auch Sachtheit, unsere Wurzeln reichen tief und sind miteinander verflochten. Das tragen wir in uns, das nehmen wir immer mit, diese Art, wie wir uns umeinander kümmern“.
Dieses Buch wurde in meinem Lieblingspodcast für die Bestseller-challenge ausgelost. Und als ich es in der Bücherei gesehen habe, habe ich ausgeliehen und mitgelesen. Kurze Kapitel, die sich gut zwischendurch lesen lassen. Alltagssituationen auf die slapstick-Spitze getrieben. Nichts für mich.
Michelle Obama hat ihr Buch selbst eingelesen und man kann ihr zuhören wie einer Freundin, die am Küchentisch sitzt und von ihren Erfahrungen erzählt. Authentisch, klug und mit Herz - mir hat es gefallen.
Dieses Buch habe ich zufällig in einer Bahnhofsbuchhandlung gesehen und als Weihnachtsgeschenk ausgesucht. Vorher wollte ich es unbedingt auch selbst lesen - und hab es an einem Tag „inhaliert“. So eine spannende Geschichte, absolut packend! „Sehen Sie, Bill, entweder Sie lassen Ihr Flugzeug abstürzen oder ich töte Ihre Familie.“
2 Frauen, die in Berlin im gegenüberliegenden Häusern wohnen; eine kann die andere beobachten. Dann lernen sie sich kennen. Und es entwickelt sich eine spannende, teils sehr konstruierte Geschichte. Zum Ende werden alle Kreise geschlossen. Die Geschichte hat mich sehr in den Bann gezogen ( fast hätte ich meine Haltestelle verpasst), ist aber in ihrer überperfekt durchkonstruierten Handlung teilweise unglaubwürdig. Das habe ich allerdings erst gemerkt, als ich wieder „aufgetaucht“ war.
Eine Geschichte über Zeitreisen, teils lustig und spannend; sprachlich hat es mich nicht überzeugt.
Ian McEwan erzählt die Lebensgeschichte eines Mannes von den 1940er Jahren bis in die Gegenwart. Es werden (vielleicht zu-) viele Themen berührt, vom Widerstand gegen die Nazis über Tschernobyl und Klimakatastrophe bis hin zu sexualisierter Gewalt, Alter und Tod. Ich habe es weitgehend gerne gelesen, wenn auch mit emotionaler Distanz.