Für alle, die die Nordsee und die Inseln lieben ein ganz wunderbares Buch - in einer besonderen Sprache voller Schönheit und Melancholie. Und Menschen, die man ins Herz schließt. Ich habe versucht, jeden Morgen nur ein Kapitel zu lesen, damit ich nicht so schnell fertig werde.
Band 1 dieser Krimiserie konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Einfach nur ein wenig überraschender, ziemlich langweiliger Krimi nach dem Motto „vorvielenJahrenisteinjungesMädchenverschwunden“ und „derErmittlerhängtirgendwieauchmitdrin“. Gähn.
Manchmal muss es eben ein Märchen sein - mit zauberhaftem Einband und weiblicher Heldin.
Eine 32jährige Schauspielerin erzählt im Rückblick ihren Sommer mit 16, als sie nach einem schrecklichen Ereignis die Ferien mit ihrem Vater verbringt, den sie zuvor nicht kannte. Und verkauft mit ihm gemeinsam Markisen in grellem orange-braunem oder giftgrünem DDR-Design. Und dabei lernen sie sich kennen und lieben. Eine berührende Geschichte, wunderschön und emotional erzählt. Allerdings sehr konstruiert - es passt dann für meinen Geschmack zum Schluss bei aller Tragik doch alles etwas zu gut, ist etwas zu rosarot.
Ich liebe, wie Mariana Leky schreibt. Deshalb mag ich auch ihre Kolumnen. Voller präziser Beobachtungen und Güte und Humor. Obwohl ich so kurze Geschichten üblicherweise nicht gerne lese…., diese sind wirklich toll.
Das ist der erste Band einer neuen Reihe mit einer neueren Ermittlerin. Nachdem mir „Frau Morgenstern“ ja sehr gefallen hat, bin ich von Eliza Roth-Schild enttäuscht, irgendwie nur ein müder und uninteressanter Abklatsch. Schade.
Ein schmales Buch mit viel Inhalt. Die Autorin erinnert sich an ihren Weg vom Gastarbeiterkind zur Autorin, an ihre Familie und ihre Wurzeln. Und beschreibt ihr Frausein in all diesen unterschiedlichen Welten. Ein kluges, humorvolles, berührendes Buch; toll geschrieben. Wenn es nicht ein ausgeliehenes Buch wäre, hätte ich viele Sätze und Formulierungen unterstrichen. Besonders berührt hat mich, wie sie ihren Vater beschreibt.
Eine Frau zwischen Familie und Liebhaber. Erzählt wird ein Wiedersehen im Sommerurlaub und in Rückblenden ein ganzes Leben. Die Entscheidung am Ende bleibt offen, das hat mich eher enttäuscht. Sonst eine einfühlsame, richtig spannende, besonders erzählte Geschichte, teils in zarter, präziser Sprache - so wird zum Beispiel die Natur und das Schwimmen beschrieben, teils vulgär, passend zu den Erfahrungen der Protagonistin. Auf jeden Fall eine intensive Lektüre.
Ein Krimi: Saras Mann Sigurd bricht frühmorgens auf, um das Wochenende mit Freunden in einer einsamen Hütte am Fjord zu verbringen. Nach seiner Ankunft dort meldet er sich und hinterlässt eine Nachricht auf Saras Mailbox, die wie immer mit „hallo,Liebste“ beginnt. Sara, die Kinder-und Jugendlichentherapeutin ist, ruft zurück, erreicht Sigurd aber nicht. Er wurde ermordet. Nach und nach erfahren wir - immer aus Saras Perspektive-, was geschehen ist. Wie ihr Leben sich allmählich als Scherbenhaufen entpuppt. Spannend. Den Twist am Ende hatte ich überhaupt nicht erwartet.
Ich mag Igor Levit - und dieses Buch mochte ich auch.
Alena Schröder erzählt eine Familiengeschichte über 4 Generationen Frauenleben auf 2 Zeitebenen. Es geht um Hannah, die irgendwie unglücklich an ihrer Promotion arbeitet, mit ihrem Doktorvater schläft und jede Woche ihre Grossmutter besucht. In der zweiten Zeitebenen geht es um Hannahs leibliche Urgroßmutter und um Kunstraub der Nazis. Die beiden Erzählstränge ergänzen sich gut, allerdings kommen mehr und mehr Themen hinein, von „regretting motherhood“ über Plagiatsvorwürfe bis hin zu Generationenkonflikten uam. Das wird zum Ende hin zu viel, die Geschichte verwässert leider und das Ende wird irgendwie beliebig und unglaubwürdig. Schade.
Für mich ein absoluter Pageturner, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Erzählt wird die Hochzeit von Jules und Will auf einer Insel vor Irland. Aus unterschiedlichen Perspektiven und unterschiedlichen Zeiten erzählt, ergibt sich eine unglaubliche Spannung, allmählich fügen sich die Geheimnisse der Protagonisten ineinander und alles rast auf ein Ende zu, das sich erst ganz kurz zuvor erahnen lässt.
Ein lustiges Kinderbuch mit Happy End. Im Zentrum der Geschichte steht das Mädchen Flora, die in der Schule gemobbt wird. Als sie wieder einmal davonläuft, trifft sie eine seltsame alte Frau und ihre 2 Esel. Sie lernt viel über Sinti und Roma und erlebt eine aufregende Reise nach Frankreich, um Jukli im Zuchtbuch eintragen zu lassen. Ein kurioser Roadtrip mit Esel, auf dem Flora Zugehörigkeit und Freundschaft erlebt. Nett.
Anhand des Verschwindens einer Familie im Haus nebenan werden in poetischer Sprache Beziehungen geschildert oder eher das Fehlen wirklicher Kontakte. Es geht um Dorfleben, Umweltthemen, unerfüllten Kinderwunsch, um Sprachlosigkeit, um Suche nach Beziehung und Zugehörigkeit. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven. Das Ende bleibt offen. Ein Buch, das nachdenklich macht.
Eigentlich lese ich Kurzgeschichten nicht gerne, weil sie mir einfach zu kurz sind. Aber diese sind so toll! Ganze Leben und Innenwelten werden eingefangen, so intensiv, dass es fast schmerzt beim Lesen und einem manchmal die Luft wegbleibt.