Ein wichtiges Buch voller Anregungen für Visionen für einen anderen, besseren Umgang mit Zeit und damit für positive gesellschaftliche Veränderungen. Ich möchte so gerne erleben, wie es wäre, wenn diese Visionen wahr werden. „Zeit als etwas zu sehen, das in erster Linie unser Wohlbefinden, unsere Selbstbestimmung, unsere Beziehungen zueinander stärkt, ist eine radikale Umdeutung der gegenwärtigen Erfahrung von Zeitstress, Zeitarmut und Isolation.“
In diesem Buch wird die Geschichte von Elin erzählt, die schon als Kind mit dem Tod konfrontiert wird und sich später auf die Suche nach der Wahrheit über ihre Eltern macht. Ein ganz leises, seltsam distanziertes und etwas melancholisches Buch mit einem völlig überraschenden Ende. Der Erdrutsch vom Anfang als Metapher für den Erdrutsch der nur scheinbaren Gewissheiten.
Eine spannende Geschichte mit gesellschaftskritischer Thematik, scharf gezeichneten Charakteren und treffsicheren Dialogen. Super gelesen von Tessa Mittelstaedt.
Ein kleines Märchen von Cornelia Funke, schön illustriert von Mehrdad Zaeri.
Schon der Titel dieses Buches ist für viele Lebenslagen ein ganz kluger Rat. Und das ganze Buch ist klug, hat mir den Blick geweitet. Auf den Islam, aber auch auf das Christentum.
Nach dem plötzlichen Tod des Vaters erzählt Fatma Aydemir die Geschichten seiner Kinder und seiner Frau. Jeweils aus der eigenen Perspektive mit ganz eigener Stimme wird die Tragik und die Einsamkeit innerhalb der Familie spürbar. Fesselnd und berührend geschrieben. „Vielleicht sind das die Dschinns, die Wahrheiten, die immer da sind, die immer im Raum stehen, ob man will oder nicht, aber die man nicht ausspricht, in der Hoffnung, dass sie einen dann in Ruhe lassen, dass sie im Verborgenen bleiben für immer.“
Für einen runden Geburtstag habe ich einen Krimi aus Spanien gesucht - und diesen hier gefunden. Unglaublich spannend! Es geht um Entführungen, bei denen nicht Lösegeld gefordert wird, sondern das für die Betroffenen Unmögliche. Aus unterschiedlichen Perspektiven in kurzen Kapiteln erzählt, entwickelt sich ein Sog, so dass ich fast atemlos auf das Ende zugerast bin. Keine einzige Wendung habe ich kommen sehen, keine! Und den 2. Teil werde ich auch noch verschenken…..
So eine wunderschöne, berührende Sprache. Dazu witzige Dialoge und einfach eine Liebesgeschichte zum Dahinschmelzen….
Als der erfolgreiche Schriftsteller Manuel erfährt, dass sein Mann Álvaro gestorben ist, bricht für ihn eine Welt zusammen. Und als er dann auch noch erfährt, dass Álvaro ein Doppelleben geführt hat und getötet worden ist, macht er sich auf die Suche nach dem Mörder. Dabei kommen Geheimnisse einer reichen und mächtigen Familie aus Galicien ans Licht. Die Geschichte war nicht durchgehend packend, die Auflösung war aber überraschend für mich, wenn auch ziemlich dick aufgetragen. Insgesamt ein guter Krimi.
Geschrieben aus der Perspektive eines Mannes, dessen Mutter Suizid begangen hat, dessen Frau bei einem Einbruch getötet wird, dessen Sohn bei einem Unfall umgekommen ist- und der jetzt seine Tochter, sein einziges gebliebenes „Herzblatt“, beschützen will. Vor realen Gefahren zunächst. Zunehmend aber vernebeln übertriebene Befürchtungen und Ängste seine Wahrnehmung. Nach und nach gerät er in einen Wahn, befeuert von Schuld- und Versagensgefühlen. Eindrücklich und soghaft geschildert, keine leichte Kost. Manchmal möchte man stellvertretend das Buch schütteln, in der Hoffnung, dass der Protagonist doch zu sich kommen möge. Aber die Katastrophe nähert sich unaufhaltsam…. „Ich wurde von irgendetwas geführt, das außerhalb meiner selbst lag, als schreibe man mich als Figur in eine Geschichte hinein“.
Eine Woche im Juni 1945 in Hamburg, geschildert aus der Perspektive dreier Jugendlicher. Überall Trümmer, überall Elend. Ich glaube, allen, die dieses Buch lesen, fallen die Lebenserfahrungen aus der eigenen Familiengeschichte ein. Bedrückend und schmerzlich, eindrücklich und voller Mitgefühl geschildert.
Weiter geht es mit der ungewöhnlichen Geschichte um Violetta Morgenstern und Miguel Schlunegger; kreative Auftragskiller im Namen des Schweizer Staates. Nach einem ungeplanten Todesfall sind sie hier im 4. Band selbst auf der Flucht vor den eigenen Leuten. Dabei wird fast nebenbei der Tod eines kleinen Jungen aufgeklärt und ein Chemieskandal aufgedeckt. Offene Enden weisen darauf hin, dass der nächste Band wohl schon vorbereitet wird. Spannende, locker-leichte Lektüre mit viel Schweizer Lokalkolorit.
Nach über 100 Seiten geb ich es auf; ich komm einfach nicht rein.
Dieses Buch sollte Pflichtlektüre sein!! Mit unendlicher Sorgfalt und Präzision zusammengestelltes Wissen über das Fehlen oder die unzureichende Berücksichtigung von Frauen - von Kuscheltieren über Schneeräumen bis zu Kunst, Kultur und Wissenschaft. Ich bin wirklich erschüttert, wie sehr -immer noch!- Männer die Norm und Frauen die Ausnahme sind. Und wie ich mich sogar selbst dabei ertappen musste, dass das manchmal auch im eigenen Denken noch so ist. Ein wirklich wichtiges Buch. Gestört hat mich, dass die Autorin ( oder vielleicht die Übersetzerin?) durchgängig von Mutterschafts- bzw. Vaterschafts-„Urlaub“ spricht. Dadurch werden falsche Vorstellungen begünstigt. Warum nicht einfach „Elternzeit“?
Der zweite Band der baskischen Krimiserie um Inspektor Ayala, genannt Kraken. Hat mir nicht so gut gefallen wie der erste, etwas zu viele Zufälle.