Patina
208 Seiten

Ein richtig tolles Jugendbuch- vom ersten Satz an wird man in das Innenleben der Ich-Erzählerin reingesaugt...., die sich nach dem Tod des Vaters u der Beinamputation bei der Mutter um ihre kleine Schwester kümmert, sich in ihrer neuen Schule mehr schlecht als recht einlebt u sich beim Lauftraining beweist. Dieser Autor ist eine Entdeckung!!!

Leere Herzen
352 Seiten

Die Bewertung dieses Buchs fällt mir nicht leicht. Ich habe es auf Empfehlung einer Freundin als mein erstes Buch von Juli Zeh gelesen. Die Geschichte ist eher verstörend; eine fiktive Weiterführung der derzeitigen gesellschaftspolitischen Entwicklungen in der „Post-Merkel-Ära“. Die Protagonistin arbeitet hinter der Fassade einer psychotherapeutischen Praxis an der Auswahl von suizidwilligen potentiellen Attentätern, die nach bestandenem Auswahlverfahren weitervermittelt werden. Insgesamt lässt es mich am Ende eher ratlos zurück.

Achtsam morden
416 Seiten

Ein gestresster Anwalt wird von seiner Frau zum Achtsamkeitscoaching geschickt ....es entwickelt sich eine haarsträubende, witzige Geschichte mit diversen Morden getragen von Achtsamkeitsprinzipien. Jedem Kapitel ist ein Zitat aus „Entschleunigt auf der Überholspur-Achtsamkeit für Führungskräfte“ vorangestellt. So wird ein Trend klug durchkonstruiert auf die Schippe genommen.

Americanah
608 Seiten

Mit diesem Buch bin ich einer 5Sterne-Empfehlung meines klugen Sohnes gefolgt und ich habe es nicht bereut. Ein wunderschönes, lebenskluges Buch mit vielen für mich neuen und aufrüttelnden Gedanken, was auch mit den Selbstverständlichkeiten in unserer weißen Kultur zu tun hat. Ein kleines Beispiel: Ich habe vorher wirklich noch nie darüber nachgedacht, dass „hautfarbene“ Unterwäsche nur für einen Teil der Menschheit gilt. Ich schließe mich der Empfehlung an!!

Inspektor Takeda und der leise Tod
320 Seiten

Der zweite Band um den japanischen Inspektor in Hamburg. Noch besser als der erste. Ein solider spannender Krimi mit Tiefgang um den Mord eines Kindes und eines Internetkriminellen mit sehr witzigen Szenen, die vor allem auf den kulturellen Unterschieden zwischen Japan und Deutschland beruhen.

Die souveräne Leserin
114 Seiten

Könnte als Fortsetzung von „The crown“ verfilmt werden. Weil die Corgies weglaufen u Queen Elisabeth sie sucht, stößt sie auf den Bücherbus, der die Angestellten des Palastes mit Literatur versorgt, u leiht sich aus purer Höflichkeit auch ein Buch aus. So wird die Queen zur Leserin. Eine nette Geschichte mit feinem Witz.

Geheimer Ort
704 Seiten

Ein Internatsschüler wird erschlagen. Ein Jahr später gibt es neue Hinweise u die Ermittlungen werden wieder aufgenommen. Leider ziemlich langwierig, oft nicht so nachvollziehbar und seltsam, mit Mystery-Anklängen. Gut gefallen hat mir die Schilderung der mädchenfreundschaften. Und auch wieder die Beschreibung der Beziehung zwischen den beteiligten Ermittlern, die diesmal aber eher wenig Raum einnimmt. Insgesamt deutlich schwächer als die anderen Bände um die Dubliner Mordkommission.

Eine Nacht, Markowitz
432 Seiten

Obwohl die Autorin für mich eine absolute Entdeckung war („Löwen wecken“), hatte ich mit diesem Buch Mühe. Beim ersten Anlauf bin ich nicht reingekommen u auch beim jetzt zweiten Lesen war es zwischendurch zäh. Es geht um Judentum und Krieg und vor allem um Liebe. Eine ungewöhnliche Geschichte in ungewöhnlicher Sprache mit sehr intensiven und klugen Beobachtungen. Ausgerechnet der völlig unscheinbare Jakob bekommt die schönste Frau, die er je gesehen hat. Allerdings nur für kurze Zeit und nicht echt, denn es geht um eine reine „Frauenzuteilung“, um Jüdinnen durch Heirat vor den Nazis zu retten. Doch Jakob hält überJahrzehnte die Vereinbarung nicht ein und lässt sich einfach nicht wieder scheiden.

Die Ladenhüterin
144 Seiten

Ein schmales Buch, das es in sich hat. Es geht um die Lebensgeschichte einer Japanerin, die rational an Dinge herangeht u Emotionen nicht verstehen kann. So ein bisschen „Mr. Spock“ in weiblich. Erst als Mitarbeiterin in einem Laden mit klaren Regeln, an denen sie sich orientieren kann, kommt sie einigermaßen zurecht. Nur für ihr Privatleben, das ja nicht existiert, wird sie weiter kritisiert. Bis endlich ein Mann kommt, den sie mit ‚Futter‘ versorgt wie ein Haustier u in ihrer Badewanne hausen lässt. Witzig und tragisch und gesellschaftskritisch zugleich.