1984
298 Seiten

There was of course no way of knowing whether you were being watched at any given moment. How often, or on what system, the Thought Police plugged in on any individual wire was guesswork. It was even conceivable that they watched everybody all the time. But at any rate they could plug in your wire whenever they wanted to. You had to live - did live, from habit that became instinct - in the assumption that every sound you made was overheard, and, except in darkness, every movement scrutinized. (S.4)

He was not certain that he would use the razor blade even if he got the chance. It was more natural to exist from moment to moment, accepting another ten minutes' life even with the certainty that there was torture at the end of it. (S.165)

Es ist das Jahr 1984. In der Welt bestimmt ein totalitärer Überwachungsstaat das Leben aller Menschen. Es ist eine Welt, in der "Big Brother" ständig zusieht und die Thought Police auch die privatesten Gedanken überwacht. "War is Peace", "Freedom is Slavery", "Ignorance is Strenght" sind die Slogans der Partei. Die Partei entwickelte eine neue Sprache ("Newspeak"), um durch die reduzierten Anzahl Wörter auch die rebellischen Gedanken zu eliminieren. Winston Smith arbeitet im Ministry of Truth. Seine Aufgabe besteht darin, historische Aufzeichnungen im Sinne der Partei umzuformulieren und die wahre Vergangenheit somit auszulöschen. Trauen kann er keiner Person, Winston lebt in ständiger Angst und Unruhe. Er hinterfragt die Realität, die die Partei vorgibt und verachtet das Regime. Als er sich in Julia verliebt, träumen sie vom Ende der Unterdrückung. Auch sie verachtet das Regime. Ihre Beziehung ist ein Akt der Rebellion. Sie werden verraten und kommen in Haft, wo sie gefoltert und manipuliert werden. Im berüchtigten Raum 101 werden sie mit ihren schlimmsten Ängsten konfrontiert - was dazu führt, dass er letztlich phsysisch und psychisch gebrochen wird.

Endlich habe ich mich dem Klassiker angenommen. Erschreckend, wie die Relevanz dieses Buches bis heute anhält. Besonders das Kapitel über die Newspeak fand ich sehr spannend. Mir gefiel es, dass sich Orwell die Zeit dafür nahm, seiner erfundenen Sprache im Buch so viel Raum zu geben. Das Kapitel, welches Einblick in "The book" gibt, fand ich hingegen etwas langatmig. An gewissen Stellen fragte ich mich, wie realistisch Winstons Handeln war (als Julia ihm den Zettel zusteckt, verfliegt bei ihm jegliches Misstrauen gegen sie, das er vorgängig noch hatte - zum Beispiel). Aber das sind Details. Beeindruckend fand ich, wie brutal sich das Ende liest, ohne dass das Foltern gross detailliert beschrieben wird. Ein Buch, das noch lange nachhallen wird.

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