& Du und ich und der Sommer
512 Seiten

Jura (16) und Wolodja (18) lernen sich 1986 in einem Sommer-Pionierlager in Charkiv, im ehemaligen Sowjetunion, kennen. Schnell freunden sie sich an und bald merken sie auch, dass sie mehr füreinander empfinden als nur Freundschaft. Im Geheimen nähern sie sich an, wohlwissend, dass ihre Liebe in der sowjetischen Gesellschaft nicht akzeptiert ist und es ihr Geheimnis bleiben muss. Nach diesem Sommer versprechen sie sich, den Kontakt zueinander nicht zu verlieren. Ein paar Jahre schreiben sie sich fleissig Briefe, doch dann verlieren sie sich dennoch aus den Augen. 20 Jahre nach ihrem gemeinsamen Sommer beschliesst Jura endlich, Wolodja wiederzufinden...

Mich hat die Geschichte sehr berührt. Da ich vor 25 Jahren selbst längere Zeit in Russland verbrachte, fand ich es sehr spannend, der Geschichte im geschichtlichen Kontext zu folgen, welche in der Sowjetunion begann, die Perestrojka und den Zerfall der Sowjetunion durchlebte. Besonders Wolodjas Hadern mit seiner Homosexualität, die vor allem der homofeindlichen Gesellschaft geschuldet war, hat mich sehr ergriffen. Ich bangte all die Seiten um die Liebe der beiden Männer und wünschte mir nichts mehr, als dass sie endlich wieder zueinanderfinden und ihre Liebe ausleben können. Dass dieses Buch in Russland verboten ist, überrascht mich zwar nicht, macht mich aber dennoch sehr traurig und wütend.

Gewisse Teile der Geschichte fand ich sehr langatmig, und zwar all die Theaterproben im Sommerlager, insbesondere die finale Theateraufführung. Da hätten ruhig ein paar Seiten zusammengekürzt werden können. Ich bin schon sehr gespannt auf den 2. Teil.

← alle Einträge von humble_bee