Die Vampirin Misery Lark hat lange unter Menschen gelebt, doch nur ihre beste Freundin Serena war ihr je wichtig. Als Serena spurlos verschwindet, ist Miserys einziger Hinweis ein Name, den sich ihre Freundin kurz vor ihrem Verschwinden notiert hat: L. E. Moreland. Als Miserys Vater verkündet, dass ein Bündnis zwischen Vampiren und Werwölfen in Form einer Heirat geschmiedet werden soll, hat Misery zunächst kein Interesse – bis sie erfährt, dass der Werwolf Lowe Moreland heißt. Daraufhin lässt sie sich auf die Ehe mit ihm ein, entschlossen, herauszufinden, ob Lowe etwas mit Serenas Verschwinden zu tun hat. Allerdings hat sie nicht erwartet, dass sie sich währenddessen in ihn verlieben könnte …

Vor dem Lesen war ich zugegeben recht zögerlich, weil ich gegenüber Vampir- bzw. Werwolf-Romanen bestenfalls neutral eingestellt bin. Da ich Ali Hazelwood insgesamt recht mag, beschloss ich, dem Roman trotzdem eine Chance zu geben – und zu meiner Freude hat er mir überraschend gut gefallen!

So fand ich die Vampir-/Werwolf-Thematik interessant umgesetzt und speziell die beiden Hauptcharaktere haben mir sehr gut gefallen. Ali Hazelwood schafft es mühelos, sie durch ihren locker-leichten Schreibstil sympathisch zu machen, auch wenn mir Lowe gegen Ende zugegeben etwas zu besitzergreifend war. Doch letztendlich waren sowohl Misery als auch Lark großartige Figuren und ihre langsam wachsende Beziehung war gut umgesetzt.

Die Nebenfiguren bleiben größtenteils recht blass, mit zwei großen Ausnahmen: Serena, Miserys Freundin, und Ana, Lowes kleine Schwester. Obwohl Serena bereits zu Anfang des Romans verschwunden ist, bekommt man durch Miserys Erzählungen über sie einen erstaunlich guten Einblick in ihren Charakter. Ich war sehr beeindruckt davon, wie sympathisch mir Serena allein durch Miserys Ausführungen wurde; tatsächlich mochte ich sie mindestens so sehr wie die wunderbare kleine Ana, deren Beziehung zu Misery und Lowe einfach entzückend war.

Es gibt auch ein paar unerwartete Twists gegen Ende, die mir sehr gefallen haben, auch wenn die Handlung bis dahin zugegeben wie erwartet verläuft. Dafür mochte ich es, wie viele „bekannte“ Szenen durch die Grundidee der Geschichte einen neuen Anstrich bekamen.

Die einzige Kritik, die ich habe, ist die Art und Weise, wie Miserys und Lowes Romanze sich gegen Ende entwickelt, weil die manchmal obszöne Ausdrucksweise verbunden mit Lowes besitzergreifendem Benehmen nicht meinem Geschmack entsprach. Doch insgesamt betrachtet hat mir der Roman trotzdem sehr gut gefallen, weshalb ich hoffe, dass auch andere Leserinnen und Leser hier eine schöne Romanze zum Wohlfühlen finden werden!

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