Etage 13 - Es gibt kein Entkommen, und deine Zeit läuft ab
464 Seiten

Als Kate zu einem Vorstellungsgespräch für ihren Traumberuf eingeladen wird, ist sie ganz schön nervös, weil sie in ihrem Lebenslauf ein wenig geflunkert hat und allgemein fürchtet, im entscheidenden Moment die Nerven zu verlieren. Ihr Interviewpartner, Joel White, scheint zunächst sympathisch zu sein, doch schnell entsteht eine unangenehme Atmosphäre, als die Fragen immer mehr vom Thema abweichen. Schließlich sperrt Joel Kate im Stockwerk ein und verlangt, zu wissen, wo sich ihr verstorbener Mann aufhält …

Dieser Thriller besteht vor allem aus Kates Versuchen, dem Firmengebäude zu entkommen. Davon abgesehen hat er leider nicht allzu viel zu bieten, weil der Thriller ab dem Ende des Vorstellungsgesprächs einem bestimmten Schema folgt: Nämlich Kates Suche nach einem Weg, aus dem Gebäude zu fliehen bzw. auf sich aufmerksam zu machen, ihrem Scheitern und der Suche nach einer anderen Lösung, gelegentlich unterbrochen von Gesprächen mit Joel. Dieses Schema war am Anfang durchaus spannend, weil man sich sehr gut in Kate hineinversetzen konnte und ich froh war, dass sie alles ausprobierte, was ich an ihrer Stelle auch getan hätte. Aber leider wurde es sehr bald offensichtlich, dass der Thriller im Grunde nur aus diesen Momenten besteht, was ihn letztendlich sehr vorhersehbar gemacht hat.

Zumal habe ich Joel als Antagonisten nicht unbedingt verstanden. Im Nachhinein machten viele seiner Handlungen Sinn, aber selbst dann stellte sich mir die berechtigte Frage, was ihn dazu bewegte, ausgerechnet Kate und ihre Familie zu bedrohen, weil es so einige andere Personen gab, die viel passender für seinen Rachefeldzug gewesen wären.

Obwohl der Großteil der Handlung wie gesagt vorhersehbar ist, enthält die Geschichte trotzdem einen interessanten Twist, den ich nicht kommen gesehen habe und der mir sehr gefallen hat. Auch das Ende fand ich insgesamt sehr zufriedenstellend – und den Thriller trotz seiner Schwächen interessant genug, um ihn zu Ende zu lesen (hauptsächlich, weil ich wissen wollte, was Kate sich als nächstes ausdenkt, um Joel zu entfliehen).

Doch natürlich muss ich letztendlich die Schlussfolgerung ziehen, dass der Thriller leider nichts allzu Besonderes war, weshalb ich höchstens eine Empfehlung für diejenigen aussprechen kann, die solche Szenarien mögen. Ich gehöre leider nicht dazu.

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