What the River Knows. Geheimnisse des Nil, Band 1 (Knisternde historische Romantasy)
544 Seiten

Inez Olivera lebt in Argentinien, wünschte sich aber immer, zusammen mit ihren Eltern Ägypten zu erforschen. Diese waren jedoch stets dagegen. Als sie einen Brief von ihrem Onkel Ricardo bekommt, der sie darüber informiert, dass ihre Eltern gestorben sind, ist sie schockiert. Ganz alleine reist sie zusammen mit einem magischen Ring, den ihr Vater ihr zuvor schickte, nach Ägypten, um herauszufinden, was genau mit ihren Eltern passiert ist. Empfangen wird sie von Ricardos Assistenten Whit, der sie im Namen ihres Onkels kurzerhand wieder nach Argentinien zurückschicken will, doch so leicht lässt Inez sich nicht vertreiben. Beharrlich versucht sie, ihren Onkel zu überreden, sie in seine Archäologen-Gruppe aufzunehmen – und als das nicht klappt, schleicht sie sich kurzerhand auf das Schiff …

Dieser Roman hat nicht nur einen wunderschönen Schreibstil, sondern fängt auch auf atmosphärische Weise Ägyptens Magie ein. Wobei die „Magie“ nicht nur metaphorisch, sondern auch buchstäblich gemeint ist: Zwar spielt sie eine so kleine Rolle, dass auch Nicht-Fantasy-Fans bedenkenlos zugreifen können, kommt aber trotzdem vor. Der größte Fokus ist aber immer noch das Mysterium um Inez’ Eltern, ihre Romanze mit Whit und die historischen Bezüge des Romans.

Was mir an der Romanze sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass sie weder zu selten noch zu häufig vorkommt. Zuerst habe ich die Faszination, die Inez und Whit füreinander hegen, nicht ganz verstanden, aber schnell zeigten die beiden ihre Chemie und ihre süße, sich langsam entwickelnde Romanze. Die Balance zwischen der Handlung und der Romanze war sehr angenehm und eignet sich deshalb besonders für Leser*innen, die nicht nur eine Liebesgeschichte lesen wollen, sondern noch viel mehr.

Hier ist es jedoch wichtig zu erwähnen, dass die Handlung vor allem von ihren Mysterien, den offenen Fragen und den Hauptcharakteren lebt, denn das Pacing der Geschichte ist recht langsam. Es gibt zwar spannende Stellen, aber die Geschichte selbst geht eher gemächlich voran. Für manche Leserinnen und Leser vielleicht ZU gemächlich, zumal die Twists in der Handlung nicht allzu überraschend sind. (Auch, wenn das Ende dafür umso epischer war.)

Von den Charakteren selbst sind Inez und Whit natürlich die Highlights; Inez ist ein hervorragend sturer Charakter und ich liebte es, wie entschlossen sie ihre Pläne umsetzte. Whit war ebenfalls großartig und die kurzen Einblicke, die wir in seinen Charakter bekamen, haben Lust auf mehr gemacht.

Von den Nebencharakteren stachen nur Ricardo, Isadora und Elvira hervor. Obwohl die zwei letzteren nur eine sehr beschränkte Screentime haben, schafften sie es in dieser Zeit, zu meinen Lieblingen zu werden. Speziell ihre freundschaftliche bzw. familiäre Bindung zu Inez war sehr schön zu lesen.

Insgesamt also ein fantastischer Roman für Fans von Mystery/Fantasy, historischen Romanen, Romanzen und natürlich Ägypten!