Suchtbuch.
Hach, Benjamin. <3 Ich hatte ganz verdrängt, wie sehr ich seinen Schreibstil liebe. Nachdem ich Panikherz im Thalia-Theater in Hamburg sah (großartig inszeniert!), konnte ich nicht anders, als mir noch auf dem Nachhauseweg das Buch zu bestellen. Es liest sich sehr gut und unterhaltsam. Die Drogenexzesse sind gut beschrieben und man fühlt sich, als sei man dabei. Es ist ein Abriss durch Stuckrad-Barres Leben mit viel Lindenberg-Referenz. Ein Blick hinter die Kulissen. Ich mochte das Buch sehr. Gegen Ende wird es etwas langatmig. Aber auch das möglicherweise gewollt. Die Dogen „fehlen“ und vielleicht ist es das, was Stuckrad-Barre uns sagen möchte: Jetzt ist es irgendwie normaler und im Vergleich zu dem Leben, das er kennt, auch irgendwie langweiliger. Für seine Verhältnisse.
Panikherz ist mehr als eine Biographie. Ja, im Vordergrund steht Stuckrad-Barres Leben, das im Wesentlichen aus Drogen, Musik und Udo Lindenberg besteht, aber gleichzeitig bietet es einen Einblick in die Welt von Musik und Medien sowie Momentaufnahmen der Biographien seiner Wegbegleiter. Stuckrad-Barre schafft es, immer den richtigen Ton für die jeweilige Situation zu finden, ist sehr reflektiert, manchmal witzig, manchmal schonungslos. Insbesondere die Jahre seiner Essstörung, seiner Drogenexzesse und den damit einhergehenden Klinikaufenthalten legt er ungeschönt dar und es ist bemerkenswert, mit welcher Beobachtungsgabe er trotz allem ausgestattet ist. Das Ende zog sich etwas, aber das ließ sich verschmerzen.
(Außerdem gehört Stuckrad-Barre ab jetzt zu meinen liebsten Hörbuch-Einlesern.)
Nope.
Ich bin das absolute Gegenteil von BvSB, aber ich kann relaten. Wir sehen mit dem gleichen Formulieren die Sachen anders und erleben sie gänzlich anders. Gelesen vom Autor macht es noch 4x besser. Auch cool, wen er so alles kennt.