An Wolfgang Herrndorf denke ich ca. ein Mal im Monat und dann noch am 12. Juni. Steht als einzige mir nicht bekannte Person in meinem Geburtstagskalender.

Ein Kurzgeschichtenband. Ich mochte einige Kurzgeschichten, andere weniger. Die letzten beiden habe ich nicht gelesen, da mir das Buch alles in allem nicht soo gut gefallen hat. Und die Bib es wiederhaben wollte. Für mich ist es das schwächste Buch von Herrndorf. Und dabei lese ich Wolfgang Herrndorf so unglaublich gern!

Hatte mit einem Roman gerechnet, tatsächlich ist das hier eine Sammlung von lose miteinander verbundenen Kurzgeschichten. Jede aus einer anderen Perspektive und unterschiedlich wirr geschrieben.

Sprachlich super. Irgendwie fehlte mir aber noch der rote Faden, irgendein Rahmen der die einzelnen Geschichten besser verbindet. Bei jeder Geschichte hatte ich den Wunsch, den Charakter noch länger verfolgen zu dürfen. Stattdessen war dann plötzlich Schluss.

Habe das Buch unter Schlafmangel auf einer langen Zugreise gelesen. Vielleicht lag es daran, dass ich mich nicht auf alles perfekt einlassen konnte, aber mitgerissen hat das Buch mich nicht.

Die Kurzgeschichtensammlung beginnt ziemlich zynisch. Dann wird sie einfach nur seltsam. Und irgendwann beginnt man, einzelne Fäden, Namen, Wörter zu entdecken, die die theoretisch für sich stehenden Kapitel verbinden. Eine brillante Idee: Ist es nun Kurzgeschichtenband oder Roman? Missbrauch von Heeresgerät. Beim glanzvollen, urkomischen Finale ist das nicht mehr ganz klar. Trotzdem weiß ich nicht, ob ich das Buch ein zweites Mal lesen würde.