A Dark and Drowning Tide
464 Seiten

Lorelei Kaskel und Sylvia von Wolff arbeiten beide für Professorin Ziegler, die den sogenannten Ursprung – die Quelle aller Magie – finden will. Dazu sollen die beiden zusammen mit ein paar anderen Studierenden zu einer gefährlichen Expedition aufbrechen. Doch dann wird Ziegler ermordet und Lorelei und Sylvia müssen trotz ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammenzuarbeiten, um ihren Mörder zu finden. Dabei kommen die beiden sich immer näher, doch Lorelei ist sich vollauf bewusst, dass sie in zu unterschiedlichen Welten leben, um jemals zusammen zu sein …

Dieser Roman hatte zwar ein paar Dinge, die mir gut gefallen haben, aber letztendlich hinterließ er einen eher milden Eindruck. Das liegt vor allem daran, dass es sich fast den ganzen Roman über so anfühlt, als würde rein gar nichts passieren – obwohl es natürlich Ereignisse gibt, die die Handlung vorantreiben. Doch der Schreibstil, der an sich schön ist, machte es mir schwer, tatsächlich mit ihnen mitzufiebern. Sogar Action-Szenen werden recht farblos beschrieben, Spannung kommt eigentlich nie auf.

Der Grund, warum ich trotzdem weiterlas, lässt sich leicht erklären: Ich war absolut fasziniert von Loreleis und Sylvias Chemie, die sehr gut umgesetzt war. Die beiden sind nicht nur fantastische Charaktere, sondern haben ihre ganz eigene Dynamik, die mich schnell einnahm. Sie waren definitiv der Hauptgrund, warum ich das Buch zu Ende las, wenn auch nicht der einzige.

Was mir nämlich auch sehr gut gefiel, waren die verschiedenen Mythen, die in den ersten beiden Teilen der Handlung beschrieben werden. Immer mal wieder erzählt Lorelei ein Folklore-Märchen, das in der Regel auf einem unserer Märchen basiert, aber trotz seiner Kürze so gut erzählt war, dass ich mich immer auf das nächste Märchen freute. Leider kommen im letzten Teil der Handlung keine Märchen mehr vor, was wohl dazu beitrug, dass ich diesen nicht ganz so einnehmend fand wie die davor.

Andere Charaktere bleiben eher flach, was es schwierig machte, mit der ganzen Mordhandlung mitzufiebern. Ich war nicht investiert darin, den Mörder zu finden, weil keiner der Verdächtigten interessant genug war. Auch das machte die Handlung eher eintönig; irgendwann konzentrieren sich Lorelei und Sylvia eher darauf, den Ursprung zu finden, während die Suche nach dem Mörder in den Hintergrund rückt. Hier finde ich, dass man die anderen Charaktere besser hätte ausbauen können, damit der Krimi-Aspekt stärker hervorkommt.

Insgesamt also ein Roman, der zwar eine interessante Dynamik zwischen den beiden Hauptcharakteren hatte, mich davon abgesehen aber nicht überzeugen konnte.