Greenlights
304 Seiten

Ich glaube, ich habe lange kein Buch mehr in einem Zug durchgelesen; dabei habe ich wirklich lange gebraucht, um dieses Buch endlich mal in die Hand zu nehmen.

Das, was Matthew McConaughey hier geschrieben hat, ist definitiv kein literarisches Meisterwerk, erwarte ich aber ehrlicherweise auch nicht von Memoiren, und teilweise gab es Stellen, wo es mir etwas zu sehr in Richtung spirituelles Selbsthilfe-Buch abgedriftet ist. Nichtdestotrotz fand ich dieses Buch in erster Linie interessant und ja, auch unterhaltsam. Es gibt einiges, was ich schwer nachvollziehen kann und wo ich in der Bewertung/Reflektion absolut nicht der Meinung des Autors bin, aber: Es ist seine Art, seine Geschichte, seinen Werdegang zu erzählen. Schade fand ich allerdings, dass die letzten Jahre auf vergleichsweise wenigen Seiten abgefrühstückt wurden, und dass das Konzept der Greenlights, was über dem gesamten Buch schreibt, so vage gelassen wurde.

Circe
393 Seiten

Zu Beginn dachte ich, ich würde dieses Buch trotz der Thematik mögen. Und ja, den Auftakt fand ich auch sehr stark und ich mochte die Art der Erzählung. Nach einem knappen Drittel war für mich aber irgendwie die Luft raus: Nicht wirklich spannend und mir war es schlichtweg über weite Teile zu langatmig. Mag sein, dass hier mein Desinteresse für Mythologie stark hereinspielt, meins war es aber einfach nicht.

Spare
410 Seiten

Ja, ich habe einen Soft Spot für die britische Monarchie und genau aus dem Grund musste ich dieses Buch lesen. Hätte ich was verpasst, wenn ich dieses Buch nicht gelesen hätte? Auf keinen Fall.

Das Buch an sich ist nicht schlecht geschrieben, aber - und die Kritik muss schlichtweg erlaubt sein - springen einem doch einige sachliche Fehler ins Auge. Ob beabsichtigt oder nicht sei dahingestellt, aber bei einem Buch, dass eine solche Brisanz besitzt, hat sowas eben auch ein gewisses Geschmäckle.

Was mich persönlich berührt hat, waren die Teile, in denen er über seine Kindheit und Jugend spricht. Gerade die Kapitel um den Unfalltod seiner Mutter, Lady Di, und die Art und Weise wie er den Tod wahrgenommen und letztlich verarbeitet hat, waren mir neu. Und es war unfassbar traurig, das von ihm selbst erzählt zu bekommen. Die Kapitel über seine militärische Ausbildung, seine Kriegseinsätze, fand ich tatsächlich in manchen Punkten unfassbar unreflektiert und abstoßend. Ein letzter Teil, vergleichsweise kurz, widmet sich dann seiner Beziehung zu Meghan, der psychischen Belastung durch die mediale Hetze und schließlich dem Rücktritt von den royalen Pflichten; quasi die Netflix-Dokumentation Harry & Meghan in Schriftform.

In diesen Memoiren stecken so unglaubliche viele ausgesprochene wie unausgesprochene Vorwürfe. Bei manchen konnte ich nicht anders, als mit dem Kopf zu schütteln; es ist schlichtweg Meckern auf hohem Niveau. An anderen Stellen habe ich mich tatsächlich gefragt, wo die Empathie, die Reflektiertheit steckt, die er von den Menschen um ihn herum, insbesondere aber von den engsten Familienmitgliedern, erwartet.

Der größte Kritikpunkt, den ich persönlich habe, ist dieser: Der Duke bedient sich über weite Teile genau den Mustern und Konventionen, die er gerade der Boulevardpresse vorwirft. Hätte man nicht einen besseren, angemesseneren Weg finden können, diese Geschichte zu erzählen? Eine, die nicht an einen billigen Groschenroman erinnert? Ich glaube, diese Meinung muss sich jede:r Leser:in selbst bilden. Ich für meinen Teil denke, es hätte einen besseren Weg gegeben und er hätte sich damit vielleicht einen größeren Gefallen getan.

Young Mungo
416 Seiten

Ich bin unfassbar zwiegespalten, was diesen Roman angeht. Auf der einen Seite besticht das Buch durch eine unglaublich atmosphärische Schreibweise, die mich fesseln konnte, und wirklich pointierte Dialoge, die ich mir von so viel mehr Autor:innen wünschen würde. Stuart gelingt es wirklich gut, zwischen all der Trostlosigkeit und rohen Gewalt kleine Momente der Intimität zu schaffen, die für sich gesehen doch auch ein wenig Hoffnung wecken. Nichtsdestotrotz überwiegt letztlich der negative Tonfall, der mich, gerade auch durch die Figur des Mungo', stark an Yanagiharas "Ein wenig Leben" erinnert hat. Hinzu kommt, dass der Plot und auch die Charakterentwicklung in weiten Teilen sehr vorhersehbar waren und der Roman daher doch einige Längen hatte.

Das hier ist auf keinen Fall ein schlechter Roman, aber das Gesamtkonzept ging für mich nicht auf. Stuart werde ich trotzdem gerne weiter verfolgen.

& Die Früchte, die man erntet
512 Seiten

Umso länger die Reihe wird, desto größer wird bei mir die Befürchtung, dass sich das Konzept abgenutzt hat. Es dauerte etwas, bis dieser siebte Band erschienen ist, und das Warten hat sich gelohnt. Der primäre Fall, eine Reihe-Morde ausgeübt durch einen Heckenschützen, war in Teilen etwas langatmig und auch bereits nach rund 2/3 des Buches auserzählt. Das, was danach kam, war eine Ermittlung in den eigenen Reihen - und ja, irgendwie fand ich das tatsächlich mitreißender, weil es - auch aufgrund der personellen Änderungen - eher an die frühere Dynamik erinnerte. Mich hat der Band am Ende positiv überrascht, ist allerdings auch kein Buch, dass wirklich eigenständig gelesen werden kann.

Macht
176 Seiten

Es ist kein leichter Roman, keiner, den man mal eben liest, mal eben wegsteckt, denn thematisch dreht sich alles, was Heidi Furre hier schreibt, um Vergewaltigung und sexualisierte Gewalt.

Auf den rund 170 Seiten begleiten Liv, die mit Mann und KIndern in Oslo lebt, gut situiert ist, und, was die wenigstens wissen, vor Jahren vergewaltigt wurde. Dieser Roman gleicht einem Protokoll dessen, was in ihrem Alltag, dem Danach, passiert, wie sie vehement versucht, nicht in die Opferrolle zu fallen, wenngleich die Tat als ständiger Begleiter, in unheimlich vielen Facetten, auftaucht.

Der Roman ist sehr fragmentarisch, sehr beobachtend, in weiten Teilen auch sehr distanziert und beschreibt, was diese Frau durchmacht. Auch, wenn ich Furres Wahl der stilistischen Mittel nachvollziehen kann, hatte ich tatsächlich Probleme damit, mich wirklich in den Roman einzufinden. Über die Distanz konnte es mich am Ende nicht überzeugen.

Shelter Mountain
400 Seiten

Habe den Fokus der Reihe, vielleicht auch bedingt durch die Adaption, etwas anders erwartet, aber immerhin gleicht das Ensemble hier dem der Serie. Mich störte etwas der lange Zeitraum, den Carr hier versucht, abzudecken und die teils damit verbundenen Sprünge, aber es war wieder ein schönes Buch für zwischendurch.

Trauma - Kein Entkommen
368 Seiten

Obwohl ich kein Fan von Wortbergs Stil bin, las sich das Buch recht schnell. Die Prämisse war irgendwie gut, die Grundidee auch, aber es entpuppte sich als über weite Teile unglaublich langatmig und vor allem vorhersehbar. Mir persönlich war das selbst für einen Reihenauftakt zu viel Privatleben und zu wenig Krimi. Keine Reihe, die ich weiter verfolgen werde.

Todesrache
592 Seiten

Wie so oft bei Gruber: Es war ein wirklich sehr guter Thriller, sowohl handwerklich als auch von der Story, aber eben ohne den großen Überraschungseffekt, den ich mir mal wieder von einem Band der Reihe gewünscht hätte. Der Crossover zwischen Sneijder und Pulaski war auf jeden Fall erfrischend und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass in einem der nächsten Bände dieser finalen Trilogie doch nochmal ein Todesmärchen kommen wird.