Eigentlich mag ich ja keine Bücher mit Schriftstellern als Hauptfiguren. "Förster, mein Förster" ist eine weitere Ausnahme. Vielleicht weil der nun doch etwas schreibgehemmte und auf die 50 zugehende Förster alles andere zu tun hat, als sich mit der Angst vor dem weißen Papier zu befassen. Ihn treiben vielmehr die Nöte seiner dementen Nachbarin um, die - dereinst Saxophonistin in einer Unterhaltungskapelle - zu einem Rivival dieser Band reisen möchte, dass aber auch zwischendurch mal wieder vergisst. Sein bester Freund betrügt die Frau, ein anderer streitet sich aus Spass an der Freude und die "Jugend von heute" fällt dadurch auf, dass sie sich alles in allem äußerst gescheit gibt und verständig zeigt. Die Handlung des Romans gerät zur Nebensache, der Text lebt durch seine Momente. Natürlich: Alles inkl. Roadtrip schon mal da gewesen, vielleicht aber zuvor noch nicht gleichermaßen humor- wie liebevoll arrangiert.
Schlimm. Das Nachdenken über andere Realitäten, insbesondere diejenigen, die aus Literatur erwachsen, wird versucht und es misslingt. Jedes Detail wird nicht nur ausgeführt, sondern wiederholt. Der Fantasie bleibt keine Freiheit.