Bücherregal lädt …
Prinzip Ungefähr
240 Seiten

Updatefreundschaften sind Freundschaften, das muss ich noch schnell sagen, bei denen man sich alle drei Monate auf einen Espresso trifft oder auf ein Bier, erzählt, was in den letzten drei Monaten passiert ist, eigentlich will man sich öfter sehen, aber das Leben, aber die Zeit, aber die Uni, aber die Krisen. (S.24)

Masha und Iggy. Zwei junge Erwachsene, die sich ineinander verlieben, aber nicht über Ihre Liebe sprechen können. Eine Liebesgeschichte, in der über alles geredet wird – ausser über den Beziehungsstatus, wie das SRF treffend beobachtete. In gewisser Weise ein Schelm:innen-Roman mit zwei Figuren, deren Unsicherheiten viel Raum einnehmen. Gerade dies macht sie sehr nahbar.

Die Geschichte folgt einem rasanten Tempo, ist originell, frisch, aber auch etwas zu bemüht, möglichst originell zu sein. So empfand ich es auf jeden Fall. Ich verlor schnell das Interesse an den beiden Figuren.

Das Liebespaar des Jahrhunderts
192 Seiten

Im Grunde ist es ganz einfach. Ich verlasse dich. Drei Wörter, die jeder Mensch begreift. Es genügen drei Wörter und alles ist getan. Man muss sie bloss aussprechen. Ich bin erstaunt, dass es so einfach ist. Und noch etwas erstaunt mich. Der Satz ist genauso kurz wie der, den ich am Anfang unserer Geschichte gesagt habe. Am Anfang habe ich zu dir gesagt: Ich liebe dich. Drei Wörter am Anfang, drei Wörter am Ende. Wie es aussieht, lässt sich das Wichtigste im Leben mit sehr wenigen Wörtern sagen. (ab 00:00:29)

Ich dachte an meinen Vater. In meiner Kindheit hatte er mir erklärt, Hausarbeit sei die unproduktivste aller Arbeiten. Anstatt etwas zu erschaffen, stelle sie nur immer wieder den Ausgangszustand her. (ab 02:19:46)

Eine Frau möchte ihren Mann verlassen und sie blickt auf ihre gemeinsamen Jahre zurück, beginnend mit dem Moment, wie sie sich zum ersten Mal treffen, noch zu DDR-Zeiten. Zu Beginn ist das Feuer der Liebe in jedem Satz zu spüren, mit den Jahren nimmt die Leidenschaft allmählich ab und die Alltagsroutine holt die beiden ein. Nach den aufregenden Studienjahren und Auslandjahre kommt der Berufsalltag, kommen die Kinder. Die Entfremdung des Paares passiert schleichend, noch lang schreibt sie von ihrer Besessenheit zu ihrem Mann.

Die Autorin lässt die Protagonistin in der Ich-Person erzählen, es wirkt dabei, als würde eine Freundin vor einem sitzen und ihre Geschichte anvertrauen. Es sind Alltäglichkeiten, die passieren. Aber genau darum fühlte ich mich der Protagonistin auch nah. Ich mochte das Buch.