Gabi Schenkel rudert 2020 über den Atlantik. Allein. Eine sehr beeindruckende Leistung. In ihrem Bericht teilt sehr sie sehr offen und ehrlich ihre Erlebnisse und geht insbesondere viel auf die psychischen Herausforderungen der Reisen und in ihrem Leben davor ein.
Hat mir sehr gut gefallen. Der Mix aus Alltagsbeobachtungen, dem Bericht über die Begegnungen mit Mitarbeiter:innen der Hilfsorganisationen, Informationen über religiöse Traditionen und Auswirkungen der politischen Situation in Israel aus verschiedenen Blickwinkeln sind sehr eindrücklich. Der Reisebericht ist aber auch schon wieder etwas her. Mir ist mal wieder aufgefallen, dass ich über Israel und den Nahost-Konflikt viel zu wenig weiß.
Moitessier berichtet von seiner Ein-Hand-Weltumsegelung 1969, bei der er vermutlich in Führung liegend die Regatta abbricht, um noch weiter zu segeln. Sehr interessant gerade im Vergleich zu Boris Hermanns Buch über die Vendée Globe im letzten Jahr. Wie anders der Kontakt nach Hause damals war (Nachrichten auf selbstgebauten Booten und per Schleuder auf vorbeifahrende Schiffe geworfen vs. WhatsApp-Gruppen), das Einholen von Wetterberichten (BBC-Radio auf Kassetten aufgenommen vs. mehrere aktuelle meteorologische Modelle) oder auch die Navigation (Sextant vs. Bordcomputer mit GPS).
Insgesamt für meinen Geschmack teilweise etwas zu poetisch geschrieben. Dafür aber mit einem super Anhang, der viel Segelwissen bereit hält.
12 Städte, 12 Briefe, 130 gesammelte Erkenntnisse. Darin stecken schöne Sätze, viele Ideen und vor allem ein tolles Buch.
Eine verlassene Stadt im Dschungel von Honduras, die ganz weiß und kurz nach Kolumbus nicht mehr bewohnt sein soll. Was lange Zeit mehr und mehr nach Legende wirkte, stellt sich dank moderner Technik tatsächlich als eine riesige gut erhaltene Ruine mitten im Dschungel dar. Sehr guter Bericht der archäologischen Arbeiten, der sowohl den Diskurs um die Entdeckungen und Ausgrabungen darlegt, als auch der Frage nachgeht, wieso die Stadt verseucht galt. Unglaublich wie viele Menschen damals durch Krankheiten starben, die die Europäer damals nach Amerika einschleppten. Das schien teilweise einen viel größeren Einfluss auf die Besitznahme der Städte zu haben als der Besitz von Feuerwaffen.