Ein biographischer Roman in 3 Teilen. Zuerst wird aus der Kindheit von Salim in Ostafrika erzählt mit vielen offenen Fragen in Bezug auf das Verhalten der Erwachsenen; der zweite Teil spielt in London und ist wieder voller spürbarer Fragezeichen in Bezug auf die eigene Identität in einer fremden Kultur. Im 3. Teil erzählt der Vater, was in Salims Kindheit wirklich passiert ist. Eine ruhige, gemächliche Lektüre mit präzisen, ausführlichen Beschreibungen.
„Das Lächeln, das Freundlichsein, das Bewundern. Das Hinnehmen der Dinge. Den Abstand, die Distanz. Die Verwandlung. Die komische Art, ernst zu sein. Die atmende Leere nutzen. Die Lücken in den Zäunen um uns herum zu sehen. Sich selbst zu vergessen. Die Beweglichkeit zu pflegen. Die Leichtigkeit. Milde, Güte, Gleichmut.“ Und 2 weitere wichtige Worte aus diesem Buch: Gemütsruhe und Nachsicht.
Vier Freundinnen treffen sich in Norwegen, um gemeinsam zu wandern. Abgründe tun sich auf - im wörtlichen, wie im übertragenen Sinne. Sehr spannend!
„Eine kleine Streitschrift gegen die Egoisten dieser Welt“ (S. 199). Lesens-und nachdenkenswert.
Ein wichtiges Buch! Leonie Schöler schreibt mit einer spürbaren Wut; aufschlussreich, lehrreich und unterhaltsam. Sie macht aufmerksam auf implizite, unausgesprochene Regeln der Macht und Ausgrenzung, die leider auch heute oft noch gelten. Und hinterfragt faktenreich scheinbare Gewissheiten, die sich viel zu oft als einseitige Darstellungen entpuppen. So gibt sie den „ unsichtbaren Heldinnen der Geschichte“ (so der Untertitel) wenigstens einen Teil der Wertschätzung und Anerkennung zurück, der ihnen zu Lebzeiten ‚geklaut‘ wurde. Gute Ergänzung zu „Unsichtbare Frauen“ von C. Criado Perez.
Ein richtig lustiges Buch mit witzigen Dialogen. Die frisch getrennte Hannah sucht eine Stelle und findet sie in der Redaktion der Stranger Times in einer alten Kirche. Dort haben alle Mitarbeitenden ihre Macken, Ecken und Kanten vom Zählen der gotteslästerlichen Flüche (Chefsekretärin) über den Chef, der ständig alle beleidigt, bis zur dissoziativen Identitätsstörung (Manny:“wir“ leben im Keller).
Ein wunderbar Buch über ein Thema, das uns alle betrifft (außer man stirbt jung). Mit vielen Zitaten, klugen Gedanken. Ich fühle mich bestärkt und ermutigt, auch wenn (oder vielleicht weil?) das schöne alte Wort „Kummer“ oft vorkommt in diesem Buch.
Eine erschütternde Geschichte - wunderbar gelesen von Jörg Schüttauf.
Eine Geschichtensammlung über die Möglichkeiten des Lebens, die zum Teil lustig, zum Teil anrührend sind, die Gedanken weiten, voller wunderbarer Sprachbilder („Geräusche mit der Nebenwirkung von Stille“). Hat mir gut gefallen. Am besten die titelgebende Geschichte.
Dieses Buch hat mich mit seiner berührenden, treffsicheren Sprache gepackt, zum Lachen gebracht und zu Tränen gerührt. Es erzählt aus verschiedenen Zeiten und verschiedenen Perspektiven (braucht Aufmerksamkeit und Dranbleiben, sonst kommt man nicht mit) die Geschichte eines Paares. „Man fühlte sich wie eine Flasche geschüttelter Sprudel“ (S.61). Maggie O’Farrell beweist mit diesem Buch einmal mehr ihre Fähigkeit, emotional und sprachlich unglaublich gekonnt vom Leben zu erzählen. Toll!
Der zweite Teil einer 4teiligen Thrillerreihe. Sehr sehr spannend. Das Ende allerdings eher ein für mich überraschender Abbruch.
Die Krimis von Fred Vargas liebe ich aufgrund ihrer ganz besonderen Sprache und Charaktere sehr. Dieser hier hat mir allerdings weniger gefallen: er spielt mit den bekannten Charakteristika, ist allerdings zu verworren mit völlig unglaubwürdigen Wendungen. Auch der Charme und Sog der früheren Adamsberg-Krimis ist verschwunden. Schade.
Boston, 1974. Es geht um Rassenkrieg, Drogen und den Kampf einer Mutter. Eindringlich, erschütternd und brutal.
Prokrastination auf die Spitze getrieben. Eine gute Idee, vor allem am Anfang noch witzig. Später verliert es sich in vielen für mich abstrusen Gedankengängen.
Eine Empfehlung aus einem Gespräch zwischen Leserinnen in einer Buchhandlung. Das Gespräch war toll, dieses Buch aber eher nichts für mich.