Allein
160 Seiten

Daniel Schreiber hat in Pandemiezeiten dieses schmale, kluge, sehr persönliche Buch über das Alleinesein und Alleine-Leben geschrieben. Von der Philosophie über psychologische Theorien wie die der „uneindeutigen Verluste“ bis hin zur Serie „Friends“ und zu seinen ganz persönlichen Erfahrungen setzt er sich in wunderbarer, präziser Sprache mit den Implikationen des Alleine-Lebens auseinander.

Dachs und Stinktier
144 Seiten

Dachs wohnt allein und beschäftigt sich mit seiner wichtigen Steinforschung. Dann zieht Stinktier ein und plötzlich gibt es wunderbares Frühstück (mit Erdbeer-Zimt-Muffins) und Chaos und Hühner. Ein witziges Buch über Macken und Freundschaft und die Fähigkeit, sich zu entschuldigen.

Die letzte Bibliothek der Welt
368 Seiten

Die Bibliothek in einem kleinen englischen Dorf soll geschlossen werden. Und alle, die sich verbunden fühlen mit Büchern und mit der Bücherei und mit den Menschen dort schließen sich zusammen, um das zu verhindern. Ein rundum nettes Buch mit rundum-Happy-End (das ist kein Spoiler, das weiß man schon, wenn man das Buch nur anschaut); richtig schöne Wohlfühllektüre.

In ewiger Freundschaft
480 Seiten

Ein Mord im Literaturbetrieb. Die Auflösung zieht sich über viele langweilige Seiten; die Charaktere bleiben farblos, die Story unglaubwürdig. Erst ganz ganz zum Schluss wird es ein bisschen spannend. Schade-die ersten Bände dieser Krimireihe habe ich vor Jahre wirklich gerne gelesen (zB „Schneewittchen muss sterben“). Aber jetzt packe ich Frau Neuhaus zu Herrn Fitzek in die „lese-ich-nicht-mehr“-Kategorie.

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
464 Seiten

Unter den besten HörbuchsprecherInnen ist Rufus Beck für mich der absolut Großartigste. Dies zeigt sich auch hier wieder: wunderbar gelesen mit einer Stimmenvielfalt von Ganzkörpergänsehaut bis zu lautem Lachen. Eine tolle magische Geschichte, die wie ein Märchen gehört werden kann, die aber auch eine feministische und gesellschaftskritische Botschaft hat. Auch psycho(patho)logische Phänomene kommen vor. Hat mir richtig gut gefallen.

Barbara stirbt nicht
255 Seiten

Nach 52 Ehejahren mit sehr traditioneller Rollenverteilung steht Barbara eines Morgens nicht mehr auf. Und Walter, der weder Kaffee noch sonst irgendetwas kochen kann, ist plötzlich mit für ihn vollkommen neuen Herausforderungen konfrontiert. Hinter seiner schlecht gelaunten, missmutigen Fassade verbirgt sich ein liebenswerter Kern, der mehr und mehr zeigt, als er zum Beispiel die Verkäuferin mit den blauen Haaren aus der Bäckerei als Haushaltshilfe einstellt, nachdem sie ihren Job verloren hat ( und: er -natürlich!- in dieser Bäckerei keine Brötchen mehr kauft!). Komik und Tragik sind in dieser Geschichte auf gekonnte warmherzige Art verbunden.

Shelter
432 Seiten

Ein wirklich gut durchdachter, rundum schlüssiger und sehr spannender Roman. Es geht um eine auf einer Geburtstagsparty ausgedachte „Verschwörungstheorie“, die -einmal in die Welt (=das Internet) gesetzt- zunehmend bedrohlichere Kreise zieht. Aktuell, glaubhaft und spannend; typisch Poznanski.

Shuggie Bain/deutsche Ausgabe
490 Seiten

Eine Kindheit in Glasgow in den 1980ger Jahren. Die Zechen werden geschlossen, Arbeitslosigkeit, Armut, Gewalt und Alkoholismus nehmen zu. Das Leben der Kinder und Jugendlichen ist trist und trostlos. Besonders für Shuggie, der anders ist, zart und feminin. Sein Herz gehört seiner Mutter, die sich mit glitzerndem Schmuck, weißen künstlichen Zähnen und auffälliger Kleidung der Tristesse widersetzt und doch zunehmend Trost im Alkohol sucht. Seine Mutter zu retten macht Shuggie zu seiner Lebensaufgabe, an der er -das wird nach einer Zwischenphase mit viel Hoffnung erschreckend klar - scheitern muss. Dieser autofiktionale Roman ist erschütternd. Manchmal bleibt einem die Luft weg beim Lesen ob der Gewalt und Mitleidslosigkeit. Und ich glaube, man kann gar nicht anders, als Shuggie ins Herz zu schließen.

Sturmvögel
336 Seiten

Erzählt wird die Lebensgeschichte von Emmy, 1907 in ärmlichen Verhältnissen auf einer Nordseeinsel geboren und 1995 in Berlin verstorben - und zwar wirklich großartig erzählt von Elisabeth Günther als Hörbuch. Von Kapitel zu Kapitel wird aus den unterschiedlichen Lebensphasen berichtet, von Krieg und Verlusten, von tiefer Freundschaft, Liebe und den ganz unterschiedlichen Beziehungen zu den Kindern. Eine Art personifiziertes Geschichtsbuch, wie wir alles es wohl über die Lebensgeschichten unserer (Ur-)Großmütter schreiben könnten. Wenn wir denn so herzerwärmend, humorvoll und spannend erzählen könnten wie Manuela Golz.

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
478 Seiten

Eine locker-leichte Geschichte mit sympathischen Protagonisten und mit viel Magie. Ich habe mehrmals laut gelacht beim Lesen und hätte mir an manchen spannenden Stellen auch die Fingernägel abgekaut, wenn ich Nägel kauen würde. Richtig gut geschrieben, wunderbar zum Eintauchen an einem verregneten Tag…., wenn man Fantasy und Liebesgeschichten mag. Ich freue mich jedenfalls auf Teil 2.

Über Menschen
416 Seiten

Eine Frau zieht während der Corona-Pandemie aus Berlin aufs Dorf. Ihr Nachbar stellt sich ihr als der „Dorf-Nazi“ vor. Es entwickelt sich über alle Vorurteile und jedes Schubladendenken hinweg eine tiefe Freundschaft. Julie Zeh schreibt mit einer Klugheit und Differenziertheit und mit Herzenswärme über die Menschen. Hat mir sehr gut gefallen.

Vincent und das Großartigste Hotel der Welt
240 Seiten

„Vincent und das großartigste Hotel der Welt“habe ich dieses Jahr als Adventsgeschichte in 24 Abschnitten vorgelesen. Und es eignet sich wirklich gut für diese Zeit. Die Geschichte ist voller sprühender Fantasie; das Hotel wie eine Wundertüte: es gibt tolle Zimmer und jeder Gast bekommt genau das Zimmer, das er/sie gerade braucht, vom Achterbahnzimmer über das Glitzerzimmer zum essbaren Zimmer oder weisstDunoch?Zimmer. Es gibt türkisfarbene Stiefel, die beim Gehen Musik machen, Giraffen, die beim Frühstück die Köpfe ins Zimmer strecken, kleine Hunde, die in jede Tasche passen usw. manchmal geht der rote Faden in all den phantastischen Ideen ein bisschen verloren; aber das macht nichts. Es ist eine ungewöhnliche, lustige und spannende Geschichte mit Tiefe.

Sörensen fängt Feuer
442 Seiten

Da liest man im Anschluss an Band 1 noch rasch die hinten angehängte Leseprobe für Band 2 und ist dann schon so in der Geschichte drin, dass es gar nicht anders geht, als gleich weiterzulesen. Die Morde in Katenbüll nehmen auch in der Vorweihnachtszeit kein Ende, es geht um eine Art Sekte und verwickelte Beziehungen und um ein blindes Mädchen im Keller. Wieder friesisch herb und gut. Und…. natürlich…. ist gleich die Leseprobe für Band 3 hinten angehängt…..; was will man machen??

Sörensen hat Angst
432 Seiten

Genau der richtige Krimi für eine Zugfahrt durch Nordfriesland- mit viel Lokalkolorit und norddeutschen Humor. Sörensen, ein Kriminalhauptkommissar, der unter einer Angststörung leidet, verlässt der erhofften Ruhe wegen Hamburg und lässt sich aufs platte Land versetzen. Aber nichts ist’s mit Ruhe…. eine schreckliche Geschichte, mit viel Herz erzählt.