Untertauchen
256 Seiten

"Der Birkenwald lebt nicht mehr sein eigenes, in sich abgeschlossenes, geheimnisvolles Leben, das er nur mit dem Schnee, dem Wind, den Wolken teilt, sondern er existiert jetzt unseretwegen: um unsere Spuren im Schnee festzuhalten, sie mit Schnee zuzudecken oder mit Wasser zu füllen, um den Wind über unseren Köpfen dahinfegen zu lassen, um durch das Grau oder Blau des Himmels seine Augenfarbe zu verändern. Um uns vor der ganzen Welt abzuschirmen, damit wir einander ungestört zuhören können."

Ein Buch über eine Moskauer Autorin, die mehrere Wochen im Winter 1949 in einem Sanatorium für Künstler*innen verbringt. Die schwere Vergangenheit wird von allen verdrängt, doch sie will mehr über diese Vergangenheit, u.a. über ihren verschollenen Mann, erfahren. Sie lernt jemanden kennen, Bilibin, der im selben Arbeitslager war wie ihr Mann. Sie freunden sich an. Doch auch von ihm wird sie letztlich enttäuscht, da er - genau wie die anderen - auch nur vergessen will.

Eine sehr zarte Geschichte, still und doch sehr aufwühlend, poetisch und sehr naturbezogen.

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