Fürimmerhaus
384 Seiten

Ins Fürimmerhaus kommen Helden, die ihre Welt gerettet haben, doch wird ihnen jegliche Erinnerung an ihre Identität genommen. Stattdessen sagt man ihnen nur in einem Satz, wie genau sie für die Rettung ihrer Welt sorgten und lässt sie danach allein.

Als Carter ins Fürimmerhaus kommt, ist niemand da, um ihn zu begrüßen. Zudem erinnert er sich im Gegensatz zu den anderen an seinen Namen. Um dem Fürimmerhaus zu entkommen, schließt er sich mit den anderen Helden - Ambra, Diabondo, Emmeline, Hyazinthe und Hengis - zusammen, lernt aber bald, dass er seiner Identität nicht entkommen kann ...

Insgesamt fand ich diesen Fantasyroman sehr solide - im ersten Drittel hatte ich Probleme, mich in die Geschichte fallen zu lassen, aber danach nahm die Handlung an Fahrt auf und ich las sie neugierig zu Ende.

Was die Charaktere angeht, gefiel es mir, dass man wirklich merkte, dass sie aus verschiedenen Welten kamen - so ist Emmeline eine geisterhafte Lichtgestalt, Hyazinthe eine Marionette und Hengis ein menschengroßes Kaninchen. Die Beziehung zwischen Emmeline und Hyazinthe im Speziellen war ein kleines Highlight, weil die Chemie zwischen den Charakteren sehr süß war.

Carters und Ambras Hintergrundgeschichten beleuchteten ihren Charakter auf sehr gute Weise, aber damit kommen wir zur Schwäche des Romans: Nämlich, dass die einzelnen Geschichten der anderen Hauptcharaktere nur ansatzweise beschrieben werden. Ich fand das Konzept, Helden aus verschiedenen Welten an einem Ort zu sammeln, unglaublich faszinierend, doch letztendlich bekommt man so gut wie gar nichts aus der Vergangenheit der anderen mit. Bei Diabondo und Hengis erfahren wir nicht mal, wie genau diese ihre Welt gerettet haben. Das fand ich sehr schade, weil es sich angeboten hätte, mehrere Sichtweisen einzuführen, um verschiedene Persönlichkeiten vorzustellen, wir letztendlich aber nur aus Carters und Ambras Sicht lesen.

Die Twists in dem Roman waren teils vorhersehbar, teils überraschend, fügten sich aber gut in die Handlung ein. Die Handlung selbst ist wie bereits erwähnt im ersten Drittel sehr ruhig und danach actionreicher. So bleibt das einzige ernsthafte Manko der Mangel an Charaktertiefe, weshalb ich den Roman den Fantasy-Fans empfehlen würde, denen es genug ist, die Sichtcharaktere ausführlich kennenzulernen.

Insgesamt ein durch und durch solider Roman, der manche guten Chancen leider verpasst, andere dafür aber genutzt hat.

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