Echo Mountain
384 Seiten

Nachdem Ellies Vater einen Unfall erleidet und ins Koma fällt, ist sie fest entschlossen, einen Weg zu finden, ihn zu wecken. Doch es gibt auch andere Geheimnisse, die es zu lüften gilt: Die Identität desjenigen, der ihr geschnitzte Gegenstände als Geschenk hinterlasst; ein wilder Hund, den sie manchmal im Wald sieht; und eine Frau, die allein auf dem Berg lebt und "Hexe" genannt wird ...

Ich muss sagen, dass ich nicht so recht weiß, was ich von dem Buch halten soll. Einerseits mag ich die Geschichte im Allgemeinen und die Offenbarungen, die die individuellen Schicksale der Charaktere miteinander verbinden; andererseits fand ich Ellies Verhalten im Speziellen äußerst unangemessen.

Um ihren Vater zu heilen, probiert sie verschiedene Sachen aus: Sie schüttet einen Eimer Wasser über ihn, sperrt eine Schlange in seinem Zimmer ein und gibt ihm eine selbst hergestellte Tinktur zu trinken. Obwohl die Schlange harmlos war und die Tinktur größtenteils aus Wasser bestand, war ich mindestens so entsetzt wie ihre Mutter, als sie Ellies Taten entdeckte!

Allgemein scheint Ellie nicht allzu viel auf die Meinungen und Wünsche anderer zu geben, weil sie selbst davon überzeugt ist, das Richtige zu tun. (An einer Stelle brennt sie beinahe eine von Maden übersäte Wunde einer schlafenden Frau aus, bevor diese zum Glück davor aufwacht.)

Gleichzeitig entschuldigt sich Ellie regelmäßig bei den Tieren, die sie verletzt und tötet, um andere am Leben zu halten, was ich durchaus sympathisch fand, auch wenn es an dem Akt des Tötens selbst nichts ändert.

Das Buch hat, wie man an den eben erwähnten Maden eventuell schlussfolgern kann, einen leichten Ekel-Faktor, aber zum Glück beschränkt sich dieser nur auf ein paar Szenen und die Geschichte bleibt davon abgesehen harmlos.

Am meisten gefiel mir die Tatsache, dass die Geschichten verschiedener Charaktere enger zusammenhängen, als man denkt, was für einige angenehme Überraschungen sorgte. Die Charaktere selbst sind mir stellenweise aber ein wenig zu sehr auf Ellie fixiert. Während ihre Mutter sie am Anfang noch schelt, lässt sie Ellies Experimente im Lauf der Handlung zu. Die Botschaft dahinter soll sein, dass man manche Dinge erst tun muss, um sie zu lernen, aber gerade beim Umgang mit Kranken finde ich diese Botschaft eher gefährlich als aufbauend.

Insgesamt also ein Mix von guten und nicht ganz so guten Sachen, aber ich muss zugeben, dass das Gewicht der Dinge, die mir nicht so gut gefielen, letztendlich überwiegt.

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