Esther und Sue: Zwei Schwestern, die sich hassen. Zwei Schwestern, die sich lieben. Zwei Schwestern, deren Geheimnisse während eines Besuchs im Wald endlich ans Licht kommen. Es ist der Tag vor Heiligabend und Esther möchte ihre Schwester Sue auf keinen Fall allein lassen, weshalb sie sie in ihrer abgelegenen Hütte besucht. Bald jedoch eskaliert die Situation und unangenehme Wahrheiten werden endlich ausgesprochen ...
Sehr spannend erzählt uns Judith Merchant die Geschichte der beiden Schwestern, wobei gerade die Tatsache, dass beide unzuverlässige Erzählerinnen sind, sehr zum Spannungsfaktor beigetragen hat. Zu lesen, wie die Taten der einen Schwester bei der anderen ankommen und wie ihre Erinnerungen an dasselbe Ereignis miteinander kontrastieren, war sehr ergreifend; obwohl recht bald klar wird, welche Schwester "im Recht" ist, war es immer noch faszinierend, die Sichtweise der anderen Schwester zu lesen, weil man sie trotz allem nachvollziehen kann.
Ich hätte nie gedacht, dass ein Roman sein, der sich größtenteils damit beschäftigt, dass zwei Schwestern sich miteinander unterhalten, so packend sein kann, aber dieser Roman hat mich eines Besseren belehrt!
Ein spannender Psychothriller über die düstere Beziehung zweier Schwestern. Da aus den unterschiedlichen Perspektiven abwechselnd erzählt wird, wird man beim Lesen hin-und hergerissen mit dem eigenen Verständnis und Mitgefühl. Leider am Ende für mich unglaubwürdig und sehr konstruiert.