Ich habe selten so unsympathische Charaktere in einem Roman erlebt, wie hier, noch dazu mit Dialogen (und Gedankengängen), die derart unglaubwürdig waren, dass ich immer wieder versucht war, das Buch einfach abzubrechen und die Bienen Bienen sein zu lassen.
Wenn das wirklich den norwegischen Buchhandelspreis gewonnen hat, dann war das eine politische Preisvergabe, wobei ich die Ernsthaftigkeit des Themas gar nicht abstreite.
Aber handwerklich waren Teile davon unter aller Sau. Selbstzweifel der Charaktere werden nicht angedeutet oder lässt die Personen ihr Verhalten ändern, nein, stattdessen sagt jemand etwas, merkt, dass es ein Fehler war und lässt sie direkt denken: "Oh, das hätte ich nicht sagen sollen. Ich habe aber Recht. Er hat aber Unrecht, deswegen sage ich jetzt das hier." Und schon sagt die Person wieder was Blödes, worüber sie sich wieder Gedanken macht und so weiter.
Das erinnert in seiner Plumpheit teilweise so sehr an "einfache Sprache", dass man denkt, man habe ein Kinderbuch vor sich, oder die Autorin hält ihre Leser für bescheuert.
Im ganzen Buch gibt es eine einzige halbwegs gute Idee, und die wird auf den letzten zehn Seiten vorgestellt. Sehr enttäuschend.
Nach dem letzten Riesenschinken mal wieder ein sehr angenehmes Buch, auch zu einem super interessanten Thema, was mich denke ich nachhaltig beschäftigen wird. Sehr zu empfehlen!
Zuerst dachte ich: das Buch interessiert mich nicht; der Hype darum hat mich eher bestärkt in meiner Ablehnung.
Aber letzte Woche hat eine Buchhändlerin davon erzählt und jetzt habe ich es doch gelesen und muss sagen: zum Glück!! Ein tolles buch!! Und etwas ganz besonderes: 3 Erzählstränge werden kapitelweise wechselnd kombiniert. Einmal die Geschichte des Biologen William/England 1852; dann die des Imkers George/USA 2007; schließlich die Such der Blütenbestäubrtin Tao in China/2098 nach ihrem Sohn. Und das funktioniert! Wunderbar erzählt. Etwas ganz Besonderes. Und um die Buchhändlerin zu zitieren: eine Perle. Recht hat sie!
Am Anfang plätschert es irgendwie dahin, die drei Erzählstränge stehen auf den ersten Blick für sich allein, aber ziemlich schnell merkt man doch, auf welchen finalen Ausgang das Buch hinarbeitet. Genau das war der Punkt, an dem ich merkte, dass das eigentlich eines dieser Bücher ist, die man allen Menschen, die man kennt, ans Herz legen möchte. Wegen dem, was es zu erzählen hat. Von der Vergangenheit, von der Gegenwart und gerade von der Zukunft. Ein wichtiges Buch. Ich bin gespannt auf den Rest des Klima-Quartetts.