Im Keller
224 Seiten

Das Buch eines Intellektuellen und sehr belesenen Menschen, der entführt und für ~einen Monat in einem Keller für Lösegeld gefangen gehalten wurde. Sehr gut geschrieben und sehr interessant zu lesen. Die Emotionen werden übertragen und erzeugen eine zur Situation passende Beklemmung. Teilweise hat man aber das Gefühl, dass der Autor sich und seine Belesenheit/Erfahrenheit/Intellektualität bewerben möchte – in vielen, teils unpassenden Situationen kommt das vor. Dennoch ein unheimlich gutes Buch, sicherlich auch wichtiges Stück Kultur.

Wir sind dann wohl die Angehörigen
208 Seiten

Da ich mit dem Autor aufgewachsen bin, auch wenn sich unsere Kreise selten überschnitten haben und ich die Entführungsgeschichte nur am Rande miterlebt habe, war es immer interessant für mich, wie es sich angefühlt haben könnte. Johann beschreibt die Zeit so, dass man sich tatsächlich in die Situation des pubertierenden Sohnes hineinversetzt fühlt, und einem oft wieder klar wird "das war ja die Realität", worauf sich ein mulmiges Gefühl einstellt. Die Sprache ist zum damaligen Alter des Autors passend gehalten, das ist mir positiv aufgefallen.

Eine Frage der Leidenschaft
224 Seiten

Auch wenn es sich recht "einfacher" Sprache bedient, ist der Inhalt teilweise interessant. Viele Informationen kennt man aus Interviews mit dem Autor bereits, andere sind eher nebensächlich und helfen auch wenig, den Charakter des Autors kennenzulernen. Ich hatte mir mehr versprochen, und es schlich sich das Gefühl ein, dass das Buch eventuell von einem außenstehenden, oder sogar Ghostwriter geschrieben worden sein könnte.