Natürlich ist hier gar nichts in Ordnung. Natürlich wird hier ein alter Haudegen aus seinem Spionage-Ruhestand geholt, um ein unerhörtes Verbrechen aufzuklären, bei dem es auch um einen Angriff auf eben den Präsidenten geht. Natürlich kann das außer ihm quasi niemand, weil alle anderen irgendwie mit den Bösen unter einer Decke stecken. Natürlich sind die Russen mit im Boot bzw. greifen dieses an. Immerhin spielen auch noch Mexikaner mit. Als Böse, eh klar. Und immerhin steht dem großen, starken, unangreifbaren Superhelden eine Frau zur Seite, die es zumindest so fast beinahe mit ihm aufnehmen kann.
(http://sr-rolando.com/2017/11/02/der-auftrag/)
Die Gemüter werden in diesem Teil der Liebesgeschichte möglicherweise ein wenig erhitzt. Aber die wirklichen großen Dramen bleiben aus. Das ist auch vollkommen okay so, das ist sogar gut so. Denn das Ziel bleibt die Neujustierung der jeweiligen Koordinatensysteme im Leben der drei Protagonistinnen, wenn ich das mal so verkopft formulieren darf. Es sind junge Frauen, die ihren Platz in der Welt gerade suchen, stückweise finden und dabei auch schon mal über die eine oder andere Frage stolpern.
(http://sr-rolando.com/2017/10/16/schlimmer-gehts-immer/)
Die Autorin versteht ihr Handwerk. Dieses Buch ist ein ganz Feines. Ich empfehle es sehr. Und zwar den Krimilesern unter uns, den Anhängern von Gesellschaftsromanen und den Freunden gut geschriebener Texte ganz allgemein.
(http://sr-rolando.com/2017/10/04/die-lieferantin-von-zoe-beck/)
Die trockene Eleganz des Old Filth spürt man auch sehr wohlig beim Lesen. Hier findet sich eine Form der sprachlichen Aristokratie, die große Freude bereitet. Die Sätze sind einfach und edel. Die Wortwahl ist es auch. Hier hipstert nichts herum. Es klingt so faszinierend konservativ bodenständig, dass es letztlich genau das Gegenteil ist: elegante Aristokratie eben. Das passt. Zumindest hier in der Übersetzung von Isabel Bogdan. Aber das Original wird dem sicherlich nicht nachstehen.
Ein wundervolles Buch.
(http://sr-rolando.com/2017/09/25/ein-untadeliger-mann/)
Hier wird man nett unterhalten. Es sind ein paar Hürden in den Lauf der Dinge eingebaut. Die Story rauscht also nicht ganz reibungsfrei einfach durch. Das ist gut so. Auch hierbei bleiben die ganz großen Dramen natürlich aus. Das muss jedoch so. Das passt. Wir haben hier eine Geschichte, die unterhalten möchte. Die drei Autorinnen liefern solide Handwerkskunst ab. Hier bekommt man als Leser, was man erwartet.
(http://sr-rolando.com/2017/09/11/start-ins-neue-leben/)
Das ist hochgradig unterhaltsam. Das rückt so manchen Aspekt der aktiven Sterbehilfe aus der Tabuzone rein ins Normale, Unterhaltsame, Diskussionsfähige. Es zeigt ganz entspannt, dass nichts per se dem Entertainment entzogen werden kann, dass wir eigentlich auch jetzt schon so weit sind, nur ein paar regulative Rahmenbedingungen seitens der Gesetzgebung dem vielleicht noch entgegen stehen. Das ist lächerlich, die ändern sich manchmal schließlich schneller als man sterben kann.
(http://sr-rolando.com/2017/09/08/heavens-gate-von-tommy-schmidt/)
Der Auftakt der ersten readfy-Originals-Serie. Die Zielgruppe sind wohl junge Damen. Aber man kann ruhig auch als Mann mal reingucken. Ist unterhaltsam.
(http://sr-rolando.com/2017/08/21/readfy-originals/)
Hier stimmen die Bilder, die Metaphern sitzen. Ob das der Autorin oder dem Übersetzer zuzuschreiben ist, vermag ich nicht recht zu beurteilen. Aber es ist auf jeden Fall gut so.
Wie das ganze Buch. Eine Empfehlung.
(http://sr-rolando.com/2017/08/10/aus-dem-regal-schiffsmeldungen-von-annie-proulx/)
Dieses Buch gewinnt durch die Charaktere, die in ihrer Schärfe und Präzision ihrer Darstellung sowohl beeindrucken als auch ein wenig Angst hervorrufen. Es sind genau diese Emotionen beim Lesen, die den Text so wundervoll machen. Es ist die heimliche Vorstellung, dass zwei augenscheinliche Außenseiter in Wirklichkeit die wahrhaft Coolen sind, jene mit Ahnung und selbstsicherer Souveränität. Hier werden Teenieträume wahr.
(http://sr-rolando.com/2017/07/28/spieltrieb-von-juli-zeh/)
Eine solide Geschichte, mitreißend erzählt ist, wird dabei nicht aufdringlich; unterhält, ohne oberflächlich zu sein und fordert, ohne trocken zu verstauben.
Details: http://sr-rolando.com/2017/06/06/das-buch-der-wunder-von-stefan-beuse/
Zu zwei Dritteln okay, das letzte Drittel muss man halt mögen.
Genauer: http://sr-rolando.com/2017/05/22/wir-waren-keine-helden-von-candy-bukowski/
Ein solider, ordentlicher, feiner, unterhaltsamer, empfehlenswerter Text. So sieht ordentliches Texthandwerk aus. Nur im Cover nicht, aber sei es drum.
(http://papaswort.de/2017/04/24/der-schatten-des-unsichtbaren/)
Bei diesen Geschichten drängt sich der Eindruck auf, als ob die ins gruselige abdriftenden Absurditäten um ihrer selbst in den Vordergrund rücken. Die Sprache und die Symbolik werden als sie selbst wichtig. Sie werden am Ende des Buches sogar extra noch einmal erklärt, um die drei Geschichten in ihren angemessenen Kontext zu rücken.
Das kann man machen, klar. Aber es wirkt leider unnötig unentspannt, es verkrampft und es holpert beim Lesen.
(http://papaswort.de/2017/03/21/a-thousand-fiendish-angels-von-j-f-penn/)
Trailer toll, Text toll, alles toll. Vom DRM einmal abgesehen, aber irgendwas ist ja immer.
(http://papaswort.de/2017/01/24/wattenstadt-von-oliver-driesen/)
Es geht um ein paar herangewachsene Freunde, welche im Verlauf der Geschichte das Paranormale an sich selbst kennenlernen. Sie erleben dabei eine Serie von Absurditäten, welche sie zum Teil selbst vollführen, das aber nicht freiwillig. Mittels übermenschlicher – eben: paranormaler – Fähigkeiten gelingt es einigen von ihnen, dem Spuk auf die Schliche zu kommen und sowohl sich als auch ihr Umfeld möglichst vor weiterem Schaden und in die inhaltliche Leere laufenden Amokavancen zu bewahren.
(http://sr-rolando.com/2017/12/05/toedliche-gedanken/)