Empfehlenswert für alle, die einem soliden und angemessen blutrünstigen Genre-Text aufgeschlossen gegenüber sind.
(http://papaswort.de/2016/11/16/zwinger-von-john-alba/)
Es ist eine Vampirgeschichte. Es ist somit surreal, skurril, irritierend. Und das ist auf eine sehr angenehme Art sehr gut so. Dieser Text verstört ein klein wenig die gewohnt harmonische Textaufnahme, ohne dabei mit plumper, brachialer Gewalt zu nerven. Das ist sehr erfrischend.
(http://papaswort.de/2016/11/03/audrey-und-ariane-von-jan-fischer/)
Es geht um das Erzählen, um die Kunst des Erzählens. Es geht eben nicht darum, etwas real oder gedacht Geschehenes einfach nachzuerzählen. Sondern die Texte schaffen es vielmehr, beim Erzählen Gefühle zu vermitteln. Es sind Gefühle der Verzweiflung, der Einsamkeit, des nostalgischen Verklärens, der Sehnsucht. Das fühlt sich teilweise durchaus so melancholisch an, wie es jetzt klingen mag. Teilweise steckt jedoch eine Zuversicht in den Geschichten, die im dramatischen Drumherum der jeweiligen Erzählung gar nicht offensichtlich ist. Aber so ist das nunmal mit den Gefühlen: Sie sind nicht immer nur euphorisch. Sie sind nicht immer nur niederschmetternd. Sie pendeln vielmehr zwischen den Extremen.
(http://papaswort.de/2016/10/27/ministerium-fuer-oeffentliche-erregung-von-amanda-lee-koe/)
Sein Handwerk versteht Herr Fabian sehr gut. Es ist vor allem eine klassische Heldenreise, die er hier erzählt. Man fiebert mit Will – dem Hauptdarsteller der Geschichte – durch seine Tiefen und sporadischen Höhen hindurch. Es stört dabei sogar nur wenig, dass dieser ausgerechnet ein Autor ist. Dieses Selbstreferenzielle ist gemeinhin meist ein wenig abschreckend. Hier ist es jedoch erträglich. Vielleicht kommt das daher, dass er keine Krimis sondern Pornos schreibt. Über eine Empfehlung ist er zu dem Job gekommen. Und ohne diese kleine Perversion der Gefälligkeiten würde der Geschichte viel fehlen. Zu reibungslos würden wir sonst durch seine (ehemaligen) Beziehungen mäandern. Es währe latent mühselig. Aber zum Glück schreibt er Pornos.
(http://papaswort.de/2016/10/14/das-leben-ist-ein-erdbeben-von-fabian-neidhardt/)
Es gibt eine Frau als Protagonistin. Das ist irgendwie tatsächlich unterhaltsamer als noch einen Typen, der entweder super stark oder super lässig oder super über alle Maßen mit Technik überfrachtet ist. Stattdessen gibt es Morgan Sierra. Sie ist Psychologin mit Oxford-Abschluss. Und sie läuft einem von den besagten Nationalisten gestohlenen Relikt hinterher, welches beim Scheitern der Suchaktion einigen politischen Trubel verursachen würde. Bei dieser Suche lernen wir sowohl eine bedeutende Synagoge kennen, als auch ein Labyrinth, welches ansonsten für Besucher geschlossen ist. Da lernt man richtig was.
Am Ende geht es den Bösewichten natürlich an den Kragen. Die Welt wird zu einem besseren Platz. Zumindest vorübergehen, also bis zum nächsten Buch von J.F. Penn. Denn auch in dem steht der Weltuntergang garantiert wieder ganz kurz bevor.
(http://papaswort.de/2016/10/05/one-day-in-budapest/)
Das ist durchaus lesbar. Und es ist angenehm handlich; man schafft es auch als bekennender Langsamleser bis ans Ende der Geschichte ohne den Anfang bereits wieder vollkommen verdrängt zu haben. Das kommt mir entgegen.
Und ich kann es empfehlen.
(http://papaswort.de/2016/09/07/toedlicher-gruss-von-vincent-voss/)
Für den Strand kann ich die Lektüre durchaus empfehlen. Und dafür ist sie ja auch gedacht.
(http://papaswort.de/2016/08/20/erbsuende-von-nika-lubitsch/)
Die Geschichte eines Privatdetektivs, der erst für die titelgebende Dame einen Mann sucht – und anschließend den Mörder von eben diesem – ist sehr unterhaltsam. Die Handlung hat ihre Wendungen. Und auch wenn diese mit ihrem Bezug zum Milieu thematisch irgendwie berechenbar sind, macht es Freude, ihnen zu folgen.
(http://papaswort.de/2016/08/11/die-mechanische-frau/)
Hier geht es um Flakes Autobiographie. Also die glorreiche Selbstbeweihräucherung, sollte man meinen. Dem ist aber nicht so. Dieser Typ hört nämlich nicht beim Buchtitel auf, seine eigene Unfähigkeit und Perfektionslosigkeit zu zelebrieren. Und genau das macht ihn so sehr, sehr großartig. Hier schreibt jemand recht überzeugend, was ihm wichtig ist: die Musik. Ob es die eigene ist, ob es die anderer ist, ob es gemeinsame ist: Es ist egal. Er ist Musiker.
(http://papaswort.de/2016/07/27/der-tastenficker-von-christian-flake-lorenz/)
Ich kann dieses Buch sehr empfehlen. Und obwohl es eher im Winter spielt, ist es auch ein ganz famoses Buch für den Sommerurlaub. Das kann man problemlos auch am Strand lesen. Nur zu.
(http://papaswort.de/2016/07/14/der-pfau-von-isabel-bogdan/)
So sollten Texte geschrieben werden. So wird die Welt ein klein wenig besser, trotz aller Dramen, die es immer wieder gibt. Ich kann es nur empfehlen.
(http://papaswort.de/2016/06/12/aus-dem-regal-nemesis-von-philip-roth/)
Diese Sammlung belangloser Dramen ist gut geschrieben. Man kann dieses Buch flüssig lesen, vor allem, wenn man aus Berlin kommt. Alle anderen unter uns lächeln während der Erzählungen etwas müde.
Nun ja.
(http://papaswort.de/2016/05/25/momente-der-klarheit-von-jackie-thomae/)
Teil 2 dieser kleinen Zauberer-Serie. Und: Besser geht’s kaum. Schade, dass es nicht noch mehr Teile zu geben scheint.
http://papaswort.de/2016/04/14/simsala-und-herr-okuepokue/
Das sind ganz feine Geschichten. Es sind Alltagsgeschichten. In manchen findet man sich glatt selbst ein wenig wieder. In anderen würde man sich vielleicht gern finden, also heimlich zumindest. Und bei wieder anderen ist man ganz froh, wirklich so rein gar nichts mit ihnen beziehungsweise ihren geschilderten Situationen zu tun zu haben. Aber erzählt sind sie alle ganz wundervoll. (Neuer Titel: »Die Modernisierung meiner Mutter«)
http://papaswort.de/2016/04/07/ohne-brille-von-bov-bjerg/
»So muss es sein. So wird Spannung erzeugt und aufrecht erhalten. Das liest sich fix weg. Ich empfehle es sehr. Trotz der (noch) fehlenden deutschen Übersetzung.«
(http://papaswort.de/2016/11/30/day-of-the-vikings-von-j-f-penn/)