"Der Tod ist brutal, hässlich und übelriechend. Ich schlinge die Arme um mich und bin froh über meine Jugend und meine Gesundheit. Davon abgesehen ist meine Jugend aber nichts als ein Mangel und ein Hindernis, das ich nicht genug überwinden kann."
Im zweiten Buch der Trilogie geht es um die Jugendjahre von Tove Ditlevsen. Sie schafft es, mit wenigen Worten ein ausgezeichnetes Bild zu erschaffen. Aufrichtig und emotional, ehrlich und bescheiden.
"Meine Mutter kann sich wirklich gar nicht in andere Menschen hineinversetzen, was sie allerdings auch daran hindert, mir allzu nahezutreten, und das passt nur ausgezeichnet."
Hauptsächliches Thema im dritten Teil der Trilogie: ihre Medikamentensucht und die toxische Beziehung zu ihrem dritten Mann. Auch dieses Buch sehr schön geschrieben in ihrer fragilen Art.
"Dunkel ist die Kindheit, und sie winselt wie ein kleines Tier, das man in einen Keller eingesperrt und vergessen hat. Sie bildet eine Wolke vor dem Gesicht wie kalter Atem, und mal ist sie zu klein, mal zu gross. Ganz genau passt sie nie. Erst wenn man sie eines Tages abgestreift hat wie eine Haut, kann man sie in Ruhe betrachten und von ihr sprechen wie von einer überstandenen Krankheit."
Im ersten Teil der Trilogie schreibt Tove Ditlevsen über ihre Kindheit in den 1920er Jahren in Kopenhagen. Ein sehr ehrliches und emotionales Buch, sehr eingängig geschrieben, sehr fragil.