Der 3. Band der isländischen Krimireihe ist leider der schwächste. Spielt ein paar Jahre später, andere Charaktere stehen im Vordergrund. Die Fäden der verschiedenen Erzählstränge kommen erst auf den letzten Seiten zusammen. Und das nicht überzeugend. Wird den differenzierten Beschreibungen der ersten Bände nicht gerecht.
Der spannende 3. Teil der Krimireihe um die Ermittler Kate Linville und Caleb Hale. Diesmal geht es um 2 Mordversuche, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Die Auflösung geht dann auf die alte Idee von Patricia Highsmith zurück (2 Fremde im Zug).
Die Geschichte einer ungewöhnlichen ersten Liebe. Dieses Buch zu bewerten, fällt mir schwer. Einerseits hat es mir sprachlich gut gefallen, mit feinen, intensiven Beobachtungen. Andererseits hat es mich emotional nicht berührt.
Aus der Perspektive des Enkels der derzeitigen Besitzer wird der Niedergang eines Hotels in den Bergen Norwegens beschrieben. Und das ist viel spannender als es vielleicht klingt. Es geht um Tragik, um Lügen und Liebe, um Wahrung des Anscheins und um Freundschaft. Hat mir gut gefallen.
Ein Buch über Selbstvorwürfe und Bedauern, über scheinbar falsche Entscheidungen im Leben. Nora bekommt in einem Stadium zwischen Leben und Tod die Chance, in der ‚Mitternachtsbücherei’ andere Lebensmöglichkeiten auszuprobieren: Was wäre gewesen, wenn ich mich anders entschieden hätte? Jedesmal wird ein neues Buch aufgeschlagen und Nora bleibt mal kürzer, mal länger in unterschiedlichen möglichen Varianten ihres Lebens. Anregend und erhellend. Wieder mal ein tolles Buch von diesem Autor!
Als Fan des ZEIT-Podcasts „Verbrechen“ schätze ich Sabine Rückert für ihre Empathie und Menschenliebe kombiniert mit klarer Haltung und spitzer Zunge (resp. Schreibe). In diesem Buch sind 12 interessante Kriminalfälle versammelt, die 2018/19 im Podcast besprochen worden sind.
Sie sind Nachbarn. Er verheiratet mit Tochter, sie in fester Beziehung kurz vor der Hochzeit. Dieses Buch beschreibt in kurzen Kapiteln eine intensive Affaire. Ich hab es in einem Rutsch durchgelesen; emotional hat es mich aber nicht wirklich berührt. Bleibt bei aller Tragik oberflächlich.
Band 2 der isländischen Krimitrilogie. Auch gut und spannend, aber einfach mehr desselben. Ich freue mich auf Band 3, der im März auf deutsch erscheint.
Ein spannender Krimi aus Island. Sonja wird bei einer Affaire mit einer Frau erwischt und verliert bei der Scheidung das Sorgerecht für ihren Sohn. Ein Zollbeamter, der seine Frau sehr liebt und es nicht aushält, sie ins Heim gegeben zu haben. Das Besondere an diesem Buch ist, dass die Charaktere in ihren inneren Konflikten gezeigt werden und die Gründe für die Kriminalität nachvollziehbar werden.
Erneste ist seit Jahren Kellner in einem Hotel in der Schweiz. Unauffällig und korrekt. Als er 1966 einen Brief von seinem früheren Geliebten bekommt, der 1936 in die USA emigriert ist, muss er sich seiner Vergangenheit, seinen Erinnerungen und dem Schmerz einer intensiven, aber kurzen Liebe stellen, die doch sein ganzes Leben geprägt hat. Ein emotionaler, intensiver Roman mit tiefgründigen Charakteren und sorgfältigen Beobachtungen. Zudem zeigt Sulzer auf, wie schwer Homosexuelle es in der damaligen Zeit hatten.
Das ist ein richtig tolles, kluges Büchlein über einen besseren Umgang mit dem inneren Kritiker. Angelehnt an Ego-State-Theorien, mit netten Illustrationen. Ein für viele Menschen sehr schweres Thema mit Leichtigkeit präsentiert. Sehr zu empfehlen!
Wolfgang Schorlau schreibt engagierte Krimis, die auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen. Dass er das mit Herzblut macht, kann man beim Lesen des Nachworts deutlich spüren. Und dass er das richtig gut kann, merkt man an anderen Büchern dieser Reihe um den Privatermittler Dengler aus Stuttgart. In diesem Buch nun geht es um Immobilienspekulanten in Berlin. Leider hat der Autor die Klimakatastrophe, Tierversuche, die Coronapandemie, Impfgegner, Homöopathie und Anthroposophie mit hineingestopft in die Story. Das ist in meinen Augen Zuviel des „gut gemeinten“ und geht zulasten der Tiefe der Charaktere. Schade. Dennoch spannend. Meine Empfehlung: die anderen 9 Dengler-Bände zuerst lesen.
Ein Buch über 3 Stunden Gefahr. Attentäter bedrohen eine Schule. So packend und spannend, dass man glatt anfangen könnte, sich die Nägel abzukauen.... Gut recherchiert, einfühlsam geschrieben. Viele wichtige Themen sind in dieses Buch eingegangen. Unbegleitete Kinder mit PTBS, die aus Syrien geflüchtet sind. Auch die Perspektive der Mutter eines Täters wird einbezogen - im Nachwort habe ich gelesen, dass die Autorin das Buch von Sue Klebold berücksichtigt hat.
Ungewöhnlich und sprachlich sehr gewandt, berührend und mit feinem Witz. Originell auch der Schluss, den die Leser:innen mit aussuchen können. Aber ich habe nicht wirklich hineingefunden in dieses Buch, das für mich eher eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten war.
Ein ruhiges Buch, das mich mit seinen poetischen Landschaftsbeschreibungen und der wunderbar erzählten ungewöhnlichen Freundschaft in seinen Bann gezogen hat. Der Ich-Erzähler Robert erzählt im Rückblick aus der Nachkriegszeit, als er 16 war und wie alle Männer seiner Familie im Kohlebergbau in Nordengland arbeiten soll. Er aber möchte etwas von der Welt und vor allem das Meer sehen und wandert los. Und kommt zum Cottage von Dulcie, die ihn zu Brennnesseltee und Rosinenkeksen einlädt, ihm die Literatur und vor allem die Lyrik nahe bringt. Und ihn und damit auch die Leserin teilhaben lässt an ihrer Liebesgeschichte mit Romy, einer deutschen Lyrikerin, die ein schmerzhaftes Ende hat. Ein besonderes und berührendes Buch.