Das ist der erste Band einer neuen Reihe mit einer neueren Ermittlerin. Nachdem mir „Frau Morgenstern“ ja sehr gefallen hat, bin ich von Eliza Roth-Schild enttäuscht, irgendwie nur ein müder und uninteressanter Abklatsch. Schade.
Ein schmales Buch mit viel Inhalt. Die Autorin erinnert sich an ihren Weg vom Gastarbeiterkind zur Autorin, an ihre Familie und ihre Wurzeln. Und beschreibt ihr Frausein in all diesen unterschiedlichen Welten. Ein kluges, humorvolles, berührendes Buch; toll geschrieben. Wenn es nicht ein ausgeliehenes Buch wäre, hätte ich viele Sätze und Formulierungen unterstrichen. Besonders berührt hat mich, wie sie ihren Vater beschreibt.
Eine Frau zwischen Familie und Liebhaber. Erzählt wird ein Wiedersehen im Sommerurlaub und in Rückblenden ein ganzes Leben. Die Entscheidung am Ende bleibt offen, das hat mich eher enttäuscht. Sonst eine einfühlsame, richtig spannende, besonders erzählte Geschichte, teils in zarter, präziser Sprache - so wird zum Beispiel die Natur und das Schwimmen beschrieben, teils vulgär, passend zu den Erfahrungen der Protagonistin. Auf jeden Fall eine intensive Lektüre.
Ein Krimi: Saras Mann Sigurd bricht frühmorgens auf, um das Wochenende mit Freunden in einer einsamen Hütte am Fjord zu verbringen. Nach seiner Ankunft dort meldet er sich und hinterlässt eine Nachricht auf Saras Mailbox, die wie immer mit „hallo,Liebste“ beginnt. Sara, die Kinder-und Jugendlichentherapeutin ist, ruft zurück, erreicht Sigurd aber nicht. Er wurde ermordet. Nach und nach erfahren wir - immer aus Saras Perspektive-, was geschehen ist. Wie ihr Leben sich allmählich als Scherbenhaufen entpuppt. Spannend. Den Twist am Ende hatte ich überhaupt nicht erwartet.
Ich mag Igor Levit - und dieses Buch mochte ich auch.
Alena Schröder erzählt eine Familiengeschichte über 4 Generationen Frauenleben auf 2 Zeitebenen. Es geht um Hannah, die irgendwie unglücklich an ihrer Promotion arbeitet, mit ihrem Doktorvater schläft und jede Woche ihre Grossmutter besucht. In der zweiten Zeitebenen geht es um Hannahs leibliche Urgroßmutter und um Kunstraub der Nazis. Die beiden Erzählstränge ergänzen sich gut, allerdings kommen mehr und mehr Themen hinein, von „regretting motherhood“ über Plagiatsvorwürfe bis hin zu Generationenkonflikten uam. Das wird zum Ende hin zu viel, die Geschichte verwässert leider und das Ende wird irgendwie beliebig und unglaubwürdig. Schade.
Für mich ein absoluter Pageturner, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Erzählt wird die Hochzeit von Jules und Will auf einer Insel vor Irland. Aus unterschiedlichen Perspektiven und unterschiedlichen Zeiten erzählt, ergibt sich eine unglaubliche Spannung, allmählich fügen sich die Geheimnisse der Protagonisten ineinander und alles rast auf ein Ende zu, das sich erst ganz kurz zuvor erahnen lässt.
Ein lustiges Kinderbuch mit Happy End. Im Zentrum der Geschichte steht das Mädchen Flora, die in der Schule gemobbt wird. Als sie wieder einmal davonläuft, trifft sie eine seltsame alte Frau und ihre 2 Esel. Sie lernt viel über Sinti und Roma und erlebt eine aufregende Reise nach Frankreich, um Jukli im Zuchtbuch eintragen zu lassen. Ein kurioser Roadtrip mit Esel, auf dem Flora Zugehörigkeit und Freundschaft erlebt. Nett.
Anhand des Verschwindens einer Familie im Haus nebenan werden in poetischer Sprache Beziehungen geschildert oder eher das Fehlen wirklicher Kontakte. Es geht um Dorfleben, Umweltthemen, unerfüllten Kinderwunsch, um Sprachlosigkeit, um Suche nach Beziehung und Zugehörigkeit. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven. Das Ende bleibt offen. Ein Buch, das nachdenklich macht.
Ein actiongeladener Ökothriller, sehr spannend und informativ, spürbar mit Herzblut geschrieben: „dieses Buch, so überzogen es auch sein mag, soll unsere Bitte sein, unser Versuch, die Dringlichkeit der Veränderung in die Herzen der Menschen zu tragen“ (Zitat aus der Danksagung).
Band 2 ist tatsächlich etwas besser, vor allem spannender mit für mich unerwarteten Wendungen. Es geht weiter um Polizeiermittlungen; diesmal Kunstraub und Drogen. Die Protagonisten bleiben seltsam flach - wie ein durchschnittlicher „Tatort“, den man kurze Zeit später wieder vergessen hat. Schade.
Die Clifton-Saga hatte mir sehr gefallen. Der erste Band der Warwick-Serie, die Geschichte um den Anwaltssohn William Warwick, der unbedingt Polizist werden will, kann da nicht mithalten….,ist eher langatmig und emotional blass erzählt. Es geht um Kunstraub und um einen Justiz-Irrtum. Mal schauen, wie es weitergeht. Am Ende gibt es ein kleines, aber wirklich sehr kleines „cliffhangerli“.- dem 2. Band gebe ich noch eine Chance.
Es beginnt mit einem Brief….. öffnen oder nicht? Ein herrliches Buch über das letzte Schuljahr vor dem Abitur- mit allem, was dazu gehört, Freunde, Lachen, Liebe und Liebeskummer. Aber auch mit wirklich tragischen Erfahrungen und Tiefgang. Und es endet mit dem Öffnen des Briefs……Hat mir gut gefallen.
Es fällt mir schwer, dieses Buch zu beschreiben. Es ist keine chronologische Geschichte. Es besteht eher aus Gedanken, scharfen Analysen, Erfahrungen, die aneinandergereiht werden, ein literarisches Experiment, das unter die Haut geht. Mich hat es beeindruckt.
Ich liebe, wie Mariana Leky schreibt. Deshalb mag ich auch ihre Kolumnen. Voller präziser Beobachtungen und Güte und Humor. Obwohl ich so kurze Geschichten üblicherweise nicht gerne lese…., diese sind wirklich toll.