Über das Meer
120 Seiten

Unglaubliche Reportage. Einfach krass.

Wir Reporter mussten bei der Verhaftung unsere wahre Identität preisgeben. Wie alle anderen werden wir beschuldigt, illegal das Land verlassen zu haben. […] Nach neun Tagen werden wir in die Türkei abgeschoben. […]

In Sekundenschnelle haben diese Papiere aus uns andere Menschen gemacht. Von Häftlingen, die wir bis eben waren, verwandeln wir uns in Privilegierte mit Vielflieger-Status. Zu Bewohnern des Elysiums, das Europa heißt. Bewegten wir uns bis eben auf nur wenigen Quadratmetern, steht uns die Welt jetzt wieder offen. Ich halte in meiner Hand den bordeauxroten Pass, in dessen Schutzkartonage »Europäische Union« eingestanzt ist. In Gold.

An Abundance of Katherines
272 Seiten

Typisch John Green.Typisch ähnlich. Typisch gut.

"I'm behind on my reading," Colin explained.

"Behind on your reading? All you do is read," Lindsey said.

"I've been way behind because I've worked so hard on the Theorem and because of oral historianing. I try to read four hundred pages a day -ever since I was seven."

"Even on weekends?"

"Particulary on weekends.[…]"

Besser als "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" aber schlechter als "Eine wie Alaska".

Gehe hin, stelle einen Wächter
320 Seiten

Ein Roman, den man eins zu eins auf unsere Gegenwart beziehen kann. Wie geht man mit Rassismus/Rassisten (besonders in seinem Bekanntenkreis/seiner Familie) um?

»Dann lass uns das Ganze mal von einem praktischen Standpunkt aus betrachten. Willst du scharenweise Neger in unseren Schulen und Kirchen und Theatern? Willst du sie in unserer Welt?«

»Es sind Menschen, oder? Wir waren durchaus gewillt, sie zu importieren, als sie Geld für uns verdient haben.«

»Willst du, dass unsere Kinder auf eine Schule gehen, deren Niveau gesenkt wurde, um es den Negerkindern anzupassen? «

» Das Niveau der Schule da am Ende der Straße könnte gar nicht mehr tiefer sinken, und das weißt du auch, Atticus. Sie haben ein Recht auf die gleichen Möglichkeiten wie jeder andere auch, sie haben ein Recht auf die gleichen Chancen - «

»[…] Deine Freunde brauchen dich, wenn sie im Irrtum sind, Jean Louis. Sie brauchen dich nicht, wenn sie recht haben - «

GANZ anders als "Wer die Nachtigall stört …", aber für mich noch etwas besser.

Das also ist mein Leben
288 Seiten

Ich werde wohl in Zukunft meine Lieblingsbücher verschenken und mir den Roman »Der Fänger im Roggen« kaufen.

Als ich fertig war, waren alle ganz still. Eine traurige Stille. Aber das Wunderbare war, dass es überhaupt keine unangenehme Stille war. Es war eher etwas, das alle dazu brachte, einander anzusehen, etwas, das uns spüren ließ, dass der andere da war.

[…]

Und ich glaube, das ist alles was man von einem Freund erwarten kann.

Wer die Nachtigall stört ...
448 Seiten

Jem schleuderte die Schuhe von den Füßen und schwang die Beine aufs Bett. Er schob sich ein Kissen in den Rücken und knipste die Leselampe an. «Weißt du, was, Scout? Ich bin mir jetzt über alles im Klaren. In letzter Zeit habe ich viel darüber nachgedacht, und jetzt ist mir alles klar. Es gibt vier Arten von Menschen auf der Welt: erstens solche wie wir und die Nachbarn, zweitens solche wie die Cunninghams draußen in den Wäldern, drittens solche wie die Ewells da unten an der Müllkippe und viertens die Neger.»

[...]

«Nein, Jem, ich glaube, es gibt nur eine Art von Menschen. Einfache Menschen. »

Der Circle
558 Seiten

Vorneweg muss man sagen, dass es ziemlich ironisch ist, das Buch hier zu rezensieren. Zu bewerten. Theoretisch jedem die Möglichkeit zu geben es durchzulesen - verstehen wird das womöglich nur, wer den groben Inhalt des Romans kennt.

Es geht um eine Firma, die zu einem Monopol heranwächst und um eine Gesellschaft, die Privatsphäre nicht mehr kennt. Jede Information muss weltweit geteilt werden und jedem zugänglich sein. Daten werden gesammelt und ausgewertet.

Eigentlich eine solide Grundidee, die auch Interesse erweckt. Aber irgendwie hat Dave Eggers nicht das daraus gemacht, wie ich mir erhofft hatte. Eine Mischung aus Stellen, an denen man sich denkt "Oh ja! Total tiefsinnig und prägend für mein Leben", darauf folgend waren dann jedoch Szenen, wo man nur den Kopf schütteln konnte.

Und Mae, die eigentlich »Ich verscheißer dich nicht« sagen wollte, beschloss stattdessen, sprachlich innovativ zu sein, geriet aber bei ihrer verbalen Innovation vollkommen aus dem Konzept, und heraus kamen die Worte »ich fick dich nicht«.

Okay. Dave, was soll diese Stelle?? Sie ist weder sinnig im Kontext, noch amüsierend??!

Außerdem hat mich beim Lesen die ganze Zeit dieses ungute Gefühl verfolgt, dieser Fremdscham, der einen davon abhält sich zu entspannen.

ICH MEINE, WIESO BRAUCHT IHR KEINE PRIVATSPHÄRE?! FÜHLT IHR EUCH NICHT ALLE TOTAL UNWOHL, WENN IHR DIE GANZE ZEIT VON KAMERAS GEFILMT UND VON TAUSENDEN LEUTEN, DIE AN IHREN COMPUTERN ZUHAUSE SITZEN, BEOBACHTET WERDET????

Jaja. Wahrscheinlich war das die Intention des Romans, und mein Frust beruht auf völliger Naivität.

Aber trotzdem. Habe besseres erwartet. :(

A Work in Progress
224 Seiten

Eine Autobiographie eines goldigen jungen Mannes, der vor allem über seine high-school und college Zeiten schreibt.

Einfaches Englisch und WUNDERSCHÖNE Photographien!

Habe es gerne gelesen und vielleicht sogar ein wenig Motivation erlangt.