Als ich gesehen habe, dass Hanya Yanagihara ein neues Buch geschrieben hat, wollte ich es sofort lesen. „Ein wenig Leben“ war eins meiner Lieblingsbücher. Auch bei diesem Buch habe ich die Sprache geliebt, sie schafft es wie wenige Schriftsteller:innen, die Figuren mit so viel Leben zu füllen, dass man denkt, man würde sie kennen. Aus diesem Grund ist es aber auch ein sehr intensives und für mich schwierig zu lesendes Buch, weil die darin behandelten Themen alles andere als leicht sind. Teil drei spielt im Jahr 2090 und die Dystopie ist so echt gezeichnet, so unangenehm realistisch, dass es gruselig zu lesen ist. Ich bin kein Fan von Dystopien. Aber dieses Buch konnte ich trotzdem nicht aus der Hand legen. Es hat mich gefesselt, aber ist, wie auf dem Cover als Kritik beschrieben „eine Aufforderung, eine Zumutung, ein Meisterwerk menschlicher Gefühle“. So wenig die drei Begriffe zusammenpassen, so gut passen sie hier. Ich kann nicht entscheiden, ob ich es empfehlen würde oder nicht. Es ist keine angenehme Lektüre für zwischendurch aber trotzdem fesselnd und so nah und menschlich geschrieben, wie man es aus „Ein wenig Leben“ von Yanagihara kennt.

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