»Fake Accounts« von Lauren Oyler. Die Millennial-Erzählerin lebt in Brooklyn, ist extremely online, arbeitet bei »BuzzFeed«, das so nicht heißt, und will sich von ihrem Freund trennen, weil sie sein digitales Doppelleben als schlimmer Verschwörungstheoretiker entdeckt hat. Aber dann stirbt er vorher. Sie reist nach Berlin, wo sie ihn einst kennengelernt hatte, und ist viel auf OkCupid. Ihren Dates erfindet sie immer neue Geschichten. Zum Teil erzählt in Absätzen von der Länge eines Facebook-Postings - aber ironisch, klar. Alles sehr Zeitgeist und postmodern, toll beobachtet und eingefangen. Die Millennial-Vertreterin merkt auch, das ihre distanzierte Haltung mit der neuen Ernsthaftigkeit der Gen Y clasht. Letztlich bleibt die Frage, was überhaupt noch Bedeutung hat, wo alles ausgedacht ist.

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