Der Gesang der Flusskrebse
464 Seiten

Es war eines der Bücher, die ich dieses Jahr unbedingt lesen wollte, und hätte ich nicht zum Hörbuch gegriffen, hätte ich vermutlich auch ziemlich schnell abgebrochen. In meinen Augen wollte das Buch zu viel: Es ist ein wildes Potpourri aus Coming-of-Age-Roman, der für mich zu sehr das YA-Genre bediente, Naturbeobachtung, Kriminalfall, Gerichtssaal-Drama und einer Liebesgeschichte, die in ihrer Gänze an ein modernes Märchen erinnert. In dieser Fülle gepaart mit der nicht-chronologischen Erzählweise ging für mich das Potential, das die Geschichte hat, leider komplett verloren. Ich fand es schwer, eine Bindung zur Protagonistin aufzubauen, weil für mich an vielen Stellen die charakterliche Tiefe fehlte. Die Wendungen, die sich im Laufe des Romans ergeben, wirken sehr konstruiert und zu losgelöst von dem Vorangegangenen. Die sehr guten Naturbeschreibungen, für mich wirklich die große Stärke des Buches, konnten den Roman am Ende für mich allerdings auch nicht wirklich retten, irgendwann wirkten selbst die redundant.

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