Nach der Nuklearkatastrophe kehren einige alte Menschen in ihr altes Zuhause im Dorf Tschernowo zurück. Baba Dunja, eine betagte Dame, ist eine von ihnen. Durch ihre Augen verklärt sich das kleine Dorf, gelegen inmitten der Todeszone, in eine merkwürdige Idylle. Zumindest solang die alteingesessenen Dörfler unter sich bleiben.. Die Geschichte ist kurzweilig, Humor und Tragik reichen sich hier die Hand und es ist alles nett zu lesen, aber auf mich wirkte vieles nicht bis zum Ende ausgearbeitet, fast wie eine Art Entwurf. Ab dem Punkt, an dem die Fremden in die Dorfgemeinschaft eintreten, hatte das Buch etwas erzwungenes. Für mich war Baba Dunja an vielen Stellen zu ruhig, zu unaufgeregt, mir fehlten da Regungen, die manchmal nur vage Andeutung gefunden haben, und stellenweise fühlte ich mich der in Deutschland lebenden Tochter, über die sie berichtet, näher als ihr.

(Für mich noch ein klarer Pluspunkt: Die Wahl von Sophie Rois als Sprecherin für Baba Dunja. Passte ziemlich gut.)

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