Mir war die titelgebende Geschichte Cat Person, die bereits Ende 2017 im New Yorker erschien, ein Begriff und auch Motivation, zu dieser Kurzgeschichtensammlung zu greifen. Vielleicht waren meine Erwartungen entsprechend (zu) hoch, denn das, was Cat Person geschafft hat, nämlich mit mitzureißen, hat – abgesehen von einer Ausnahme, nämlich Ein netter Typ - keine andere der Geschichten aus diesem Sammelband geschafft. Die Geschichten, die Kristen Roupenian erzählt, rücken unterschiedliche zwischenmenschliche Beziehungen in den Fokus. Natürlich mag die Art und Weise ihrer Darstellung ebenjener bizarr, gar grenzüberschreitend sein, vielleicht bricht sie das ein oder andere Tabu, aber am Ende sind einige der Storys eben doch sehr abgehoben und nach immer gleichem Schema konstruiert. Viele mag das nicht stören, mir persönlich wurde das allerdings nach dem dritten Mal zu stumpf. Kristen Roupenians Schreibstil (und die SprecherInnen der deutschen Hörbuchausgabe) sind der Grund, warum ich das Buch tatsächlich beendet und nicht nach der knappen Hälfte abgebrochen habe. Für die Aussage, die hinter all ihren Geschichten steht, hätte das auf jeden Fall genügt.

← alle Einträge von wieporzellan