Vatermal
241 Seiten

Leider ist die großarige Idee am Anfang, sich den Vater zu fantasieren, weil man ihn nicht kennt, dann doch nicht das Kernstück. Es geht dann eben um eine Kindheit, um eine weitere Kindheit, um tragisches und alltägliches. Gut, aber nicht herausragend.

Vatermal
241 Seiten

"Du sollst wissen, wer ich gewesen bin. Damit du niemals die Erleichterung fühlst, von der ich so oft heimlich träumte: von einem Toten angeschwiegen zu werden. Ich möchte dir für immer die Möglichkeit nehmen, nicht zu wissen, wer ich war." (S.19)

Öziri schreibt mit Vatermal eine berührende, bedrückende Familiengeschichte über einen abwesenden Vater, die Alkoholsucht der Mutter, über die Schwester, die irgendwann abhaut, über Fremdenfeindlichkeit, die Angst vor dem Ausländeramt und die Jugendjahre des Protagonisten im Ruhrgebiet.

In einer wunderschönen, eingängigen Sprache geschrieben. Sehr zu empfehlen!