Unendlich auf jeden Fall, Spaß nur begrenzt... das Buch hat sich gelesen wie Arbeit. Obwohl unglaublich verwirrend und kompliziert waren trotzdem immer wieder Stellen dabei, die Spaß gemacht haben. Wenn man ständig auf Wikipedia nachschauen muss, worum es eigentlich geht und fremde Menschen einen in der Bahn gutes Durchhaltevermögen wünschen, weiß man jedenfalls, was man sich da eingebrockt hat.
Im zweiten Anlauf und nach gerade noch endlichen 6 Monaten kann und muss ich mich jetzt von meinem Nachttisch-Kumpanen „Unendlicher Spaß“ verabschieden.
Auf den Inhalt des Romans einzugehen macht wenig Sinn, denn dieser ist viel zu breit (weil von Tennis über Drogenabhängigkeiten aller Art und Coleur, Depression, den Anonymen Alkoholikern, einer alternativen Zukunft in der die USA, Mexiko und Kanada einen Staatenbund, die „O.N.A.N.“ – pun intended - bilden, Terror gegen diesen Staatenbund, Kapitalismus und Konsum, usw. wirklich nichts ausgelassen wird) und zu tief (weil gefühlt jedes dieser angesprochenen Themen bis zu seinem absoluten Fundament ergründet wird, zur Not gerne in der jeweiligen Fachterminologie). So viel sei nur gesagt: diese Detail- und Sprachverliebtheit mit unendlicher Zeit für jeden Aspekt des Romans hat mir Aufregung, Spaß so groß, dass mir das Buch vor Lachen aus der Hand fiel, Entsetzen bei manchen geschilderten Drogen“familien“ und zerrütteten Existenzen aber manchmal auch Genervtheit oder Langeweile beschert, wenn ich z.B. 100 Seiten lang über einen absolut belanglosen Dialog auf einer Klippe in der Wüste zwischen zwei Doppelagenten lesen muss, die sich nichts zu sagen haben, der zu allem Überfluss auch noch eine komplette Nacht lang andauert.
Trotzdem ein atemberaubender, außergewöhnlicher und unglaublicher Roman der sich, bestimmt mit Absicht, in wirklich gar keine Kategorie (außer vielleicht „Opus Magnum“) zwängen lässt.