Schneewittchen schläft
480 Seiten

Vor seinen Augen verschwindet sie: Izzy, Gabes Tochter. Auf dem Weg nach Hause sieht er sie im Auto vor sich sitzen, schafft es aber nicht, ihr zu folgen. Doch er glaubt fest daran: Izzy ist noch am Leben. Drei Jahre lang fährt er die Autobahn auf und ab, ohne einen Hinweis auf ihren Verbleib zu finden. Bis er das Auto von damals und einen gekritzelten Hinweis darin findet: "Die Anderen". Doch wer sind "die Anderen"? Und was haben sie mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun? Gabe ahnt nicht, wie verstrickt das Spinnennetz ist, in das er hineingreift ...

Unglaublich spannend erzählt C. J. Tudor die Geschichte von Gabe, Fran and Katie, drei Personen, die auf die eine oder andere Weise in Izzys Verschwinden verwickelt sind. Fast jedes Kapitel endet auf eine Weise, die einen zum Weiterlesen anregt, weil die Autorin es meisterhaft schafft, uns Puzzleteil für Puzzleteil zu servieren, wobei das Gesamtbild erst zum Schluss klar wird. Das hat mir am Thriller definitiv am besten gefallen - die Spannung versiegte nie und am liebsten hätte ich das Buch in einem Stück gelesen, weil es so packend geschrieben war!

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Das übernatürliche Element, das im Buch vorkommt. Immer wieder werden einige seltsame Geschehnisse angerissen, aber was ich als letztes erwartet hätte, war, dass ihre Erklärung tatsächlich übernatürlichen Ursprungs ist. Allzu tief wird darauf auch nicht eingegangen, es ist einfach so und wird nicht hinterfragt. Das hat dem Buch leider ein wenig an Glaubwürdigkeit genommen und es hätte mir besser gefallen, hätte es sich bei den seltsamen Vorkommnissen schlicht um geschickte Tricks gehandelt.

Nichtsdestotrotz ist dies ein absolut fesselnder Thriller, den man in Windeseile durchliest. Lässt man sich von der übernatürlichen Komponente nicht abschrecken, wird man mit einem wahren Pageturner belohnt!