Eine unspektakuläre Erzählung in der wir dem Imker Sergej, der in der grauen Zone im Donbass (Ukraine, ca. 2017) lebt, und seinen Bienen folgen. Sehr fein beschreibt Kurkow die Einsamkeit der Zurückgebliebenen zwischen den Fronten, die Mängel, die herrschen sowie die Stimmung zwischen Ukrainern, Separatisten, Russen und Krimtataren, die von Skepsis bis hin zu Fremdenhass reicht. Trotzdem vermag die Erzählung Hoffnung zu stiften, denn ebenso oft wie die Abneigung zwischen verschiedenen Gruppen erlebbar wird, zeigen Sergejs Begenungen immer auch Herzlichkeit und Nächstenliebe.
Sergej Sergejitsch in seinem Alltag zwischen ukrainischen Kämpfern und prorussischen Separatisten begleiten zu können, ist dank der sensiblen und tollen Erzählung von Andrej Kurkow ein besonderes Privileg, das jede der 448 Seiten wert ist. Nicht nur im Kontext des aktuellen Konfliktes gelingt es wesentlich besser die Stimmung jener Menschen zu verstehen, die sich in einem, bzw. zwischen zwei Kriegen befinden.
Das hat mir nicht gefallen.