Dieses Buch vereint viele Stärken, aber auch viele Schwächen. Das Schwache ist das verhältnismäßig hohe Tempo. Der Original-Anime und -Manga hatte da ein wesentlich langsameres Tempo, was dem Gefühl zu einem Schachspiel oder intellektuellen Duell mehr entsprochen hat. Des Weiteren ist mir der Nachfolger Ryuzakis "suspekt". Warum gibt es ihn, wenn es offensichtlich noch Near gibt? Komisch, komisch. Das Gute war tatsächlich der Plot. Mir kam es so vor, als wäre es ein etwas ungeduldigerer Light Yagami gewesen. Bis auf den Twist am Ende war es echt ein hohes Niveau. Der "Twist" ganz ganz am Ende, auf der letzten Seite, war aber dafür umso besser.
Zehn Jahre nach Light Yagamis Tod haben Todesgötter sechs neue Death Notes unter die Menschen gebracht, um einen Nachfolger für Kira zu finden, ohne zu ahnen, welches Chaos sie damit in die Welt setzen. Ls Nachfolger Ryuzaki, der in der Kira-Sonderkommission arbeitet, sowie Mishima, einer der führenden Ermittler, sind fest entschlossen, alle sechs Death Notes sicherzustellen, doch sehr bald geraten sie selbst in Gefahr …
„Death Note: Light up the NEW world“ ist die Buchform des gleichnamigen Films, den ich nicht gesehen habe, der jedoch auch nicht notwendig ist, um die Handlung des Buches zu verstehen. Insgesamt hat Masatoshi Kusakabe einen soliden Roman erschaffen, der mir zwar nicht ganz so gut wie Nisio Isins „Another Note“ gefallen, aber immer noch für ein schönes Leseerlebnis gesorgt hat. Am interessantesten fand ich hierbei die neuen Death-Note-Besitzer, die wir kennenlernten, weil ihre Art und Weise, wie sie ihre Opfer auswählten, sehr faszinierend war – ein Arzt benutzt das Death Note zur Euthanasie, eine Frau tötet zufällig Leute auf der Straße und ein Mann fokussiert sich auf das Töten von Kira-Anhängern. Diese Figuren spielen keine allzu große Rolle, haben dafür aber gut gezeigt, wie wichtig die eigene Sichtweise ist, wenn man das Death Note benutzt.
Die eigentlichen Hauptfiguren und damit der Fokus der Handlung sind Ryuzaki und Mishima. Hier hat mir vor allem Mishimas Charakter sehr gefallen, während ich Ryuzaki gegenüber zwiespältiger eingestellt bin, ihn letztendlich aber auch lieb gewann. Die anderen Figuren sind größtenteils originale Charaktere, fügen sich aber gut in die Handlung ein.
Apropos Handlung: Manchmal kam sie mir etwas durcheinander vor und den Twist fand ich persönlich sehr voraussehbar, aber sie fand ein zufriedenstellendes, überraschendes Ende und auch so einige Szenen, die mir im Kopf blieben.
Wer Death-Note-Fan ist, wird hier eine passable Fortsetzung finden, die zwar mitnichten perfekt, aber dennoch ein nettes Leseerlebnis ist.