Tim Wu – Der Master Switch: Aufstieg und Niedergang der Informationsimperien (mitp Business)
431 Seiten
Timo Daum – Das Kapital sind wir: Zur Kritik der digitalen Ökonomie (Nautilus Flugschrift)
272 Seiten
Das Problem an Büchern über die digitale Gesellschaft ist, dass die Beispiele extrem schnell altern und damit die daraus gezogenen Argumente auch ein bisschen an Energie verlieren. Trotz dessen ist das Buch ein guter Einstieg, um über die Zukunft des Kapitalismus und seine Alternativen nachzudenken. Wer schon ein bis zwei Artikel zu dem Thema gelesen hat, wird wahrscheinlich in dem hier häufig zitierten „Wem gehört die Zukunft“ von Jaron Lanier mehr neue Eindrücke finden.
Als Anschlussliteratur empfehle ich „Player Piano“ von Kurt Vonnegut, welches einige der Probleme und Lösungsansätze schon in den 1920ern in Roman-Form weiter gedacht hat.
Als ich 16 war habe ich Monster von Maack gelesen und es damals geliebt (ich glaube damals hat er einen Podcast bei der GEE produziert und ich habe ihn so oft gehört, dass ich bis heute die Loco Roco Folge sehr klar in Erinnerung habe). Der Aufbau, das Cover. Alles.
Ich habe über die Jahre mich immer wieder gefragt, was er macht. Habe ihn gegoogelt, seinen spärlichen Internet-Auftritt durchforstet und ab und zu die Spiegel-Artikel gelesen, aber eigentlich wollte ich ein weiteres Buch. Hiermit habe ich nicht gerechnet.
Das Buch ist sehr ehrlich, sehr (auch aus persönlichen Gründen) nah und immer noch der Schreibstil, den ich vor 8 Jahren verschlungen habe. Es scheint (bis vielleicht auf das Ende) nichts beschönigt oder überdramatisiert. Er dokumentiert einfach und schafft damit mehr als viele Romane über Depression: zu verstehen.
Ich hoffe auf uns wartet noch sehr viel mehr von Maacks Schreibstil. Von mir aus kann ich auch acht weitere Jahre warten.