Ganz sicher keine Weltliteratur, aber sehr nett und unterhaltsam. Wirkt besser, wenn man selber einen Kleingarten betreibt :-)
Düstere Utopie, wie die (westliche, europäische) Welt um 2040 aussehen könnte. Einige "Vorhersagen" sind so ähnlich schon eingetroffen (Erstauflage ist von 1994).
In 2040 ist motorisierter Individualverkehr verboten, jede Frau darf nur ein Kund gebären und das auch nur, wenn absehbar ist, dass es nicht krank zur Welt kommt. Es gibt keine Gerichtsbarkeit mehr, statt dessen Schnellgerichte, die innerhalb weniger Tage zu Strafarbeit, Straflager oder zum Tod verurteilen. Unerwünschte Randelemente der Gesellschaft werden in sog. Stadtlagern gehalten (HIV-Infizierte, Strahlenverseuchte). Alles Tun ist vordergründig auf Ökologie ausgerichtet, durchgesetzt wird das mit diktatorischen Mitteln.
Ich fand den Roman sehr beklemmend und an etlichen Stellen erschreckend aktuell. Unbedingte Leseempfehlung!
Angeregt durch den Konsum in der Vorweihnachtszeit beschließt die Autorin, zusammen mit ihrem Lebensgefährten, im folgenden Jahr soweit wie möglich auf Konsum zu verzichten. Erlaubt ist nur noch, was unbedingt notwendig ist. Keine Schuhe mehr, keine Handtaschen, aber auch kein Kino und kein Abendessen im Restaurant mit Freunden mehr. Das Buch beschreibt dazu im Stil eines Tagebuches Gedanken und Erlebnisse der Autorin mit ihrer Umwelt.
An manchen Stellen wir mir persönlich das Buch etwas zu philosophisch, und mir persönlich wäre ein so extrem eingeschränkter Konsum zu viel. Trotzdem ein interessantes, anregendes Buch.
So belanglos und oberflächlich ich "Marken-Konsumenten" halte bzw. vorverurteile, so belanglos ist die erste Hälfte dieses Buches. Ausführliche Selbstbemitleidung wie schwer der Verzicht auf Marken fällt, was da für den einzelnen alles dranhängt etc. Jemand, der Zeit seines bisherigen Lebens überwiegend abseits von Zielgruppen einkauft, kann über diese erste Hälfte nur mitleidig lächeln.
Der -- für mich -- beste Teil sind die 50 Seitein nach der Verbrennung, wo viel darüber kommt, wie Marken funktionieren und warum sie so funktionieren, wie sie funktionieren und welche Denkprozesse beim Autor ablaufen, um sich in seiner neuen Rolle zurecht zu finden.
Ich habe das Buch aufgrund des Titels gekauft. Und eigentlich Reiseberichte erwartet. In gewisser Weise sind das auch alles Reiseberichte. Aber nicht aus touristischer Sicht. Der belgische Journalist Helsen schließt sich "Ärzte ohne Grenzen" an und bereist mit deren Hilfe Länder, in die längst kein Tourist mehr kommt, weil zu gefährlich. Bürgerkriege, korrupte Regierungen und Flüchtlingslager säumen seinen Weg. In den Ländern spricht er mit Betroffenen, mit Zuständigen und mit Beobachtern. Und zeichnet aus den Aussagen ein recht überzeugendes Bild einer kaputten Welt. Mehr als einmal kam mir beim Lesen der Gedanke, wie wichtig es doch ist, an einer halbwegs funktionierenden Demokratie um jeden Preis der Welt fest zu halten. Von den 430 Seiten reich bebilderten Seiten ist es wirklich jede einzelne Wert, gelesen zu werden.
Versuch, die Symbolik zweier Kornkreise ausführlich zu erklären. Die mit Kreisen im mathematischen Sinn nur wenig zu tun haben. Es sind zwei Kornfeldformationen in Südengland (Chilbolton): ein gerastertes Gesicht (ähnlich, wie man das von Fotos in Tageszeitungen kennt) und die Darstellung einer vermeintlichen Botschaft ähnlich aufgebaut zu einem "Telegramm", das man im Rahmen der Suche nach extraterrestrischen Lebensformen vor Jahren mal ins All gefunkt hat.
Dem Inhalt täte es gut, wäre er weniger quietschbunt. Die getroffenen Aussagen und Ermittlungsergebnisse sind für mich stimmig und nachvollziehbar, alleine die Darstellung wirkt nur mäßig seriös und eher kindisch. Für jemanden, der sich ernsthaft mit dem Phänomen Kornkreise befasst trotzdem eine sinnvolle Lektüre.