Ein Berliner schreibt eine Liebesgeschichte an Bayern. Der Schluß ist war etwas kitschig, der Rest dafür umso besser.
Nach etwa 1/3 des Buches ein paar Adjektive: spannend, interessant, deprimierend, wütend. Wütend vor allem auf den westlichen Nachplapperjournalismus und auf den selbsternannten Weltretter Amerika. Unbedingte Leseempfehlung, großartiges Buch!
Update: Mittlerweile bin ich durch, die Geschichte ist nach wie vor großartig. Wermutstropfen: Zwei Tage früher als geplant muss Todenhöfer seine Reise abbrechen. Das ist etwa in der Mitte des Buches. Als Entschädigung bringt Todenhöfer dafür noch allerlei themenverwandtes: eine sachliche Auseinandersetzung und Diskussionsgrundlage für das verschobene Islambild der westlichen Zivilisationen, eine umfangreiche Sammlung Bibel- und Koranstellen gegliedert nach Themen, ein kurzes Update über die Antihelden früherer Bücher und schließlich einen umfangreichen Teil mit Anmerkungen und teilweise zitierten Quellen zum Buch sowie eine ausführliche Literaturliste.
Ich hätte gerne noch mehr Eindrücke seiner Reise in den Irak gelesen, aber wenn es für den Autor zu gefährlich wird und er schnell außer Landes muss, habe ich das als Leser natürlich zu respektieren. Gespannt bin ich, was von Hr. Todenhöfer als nächstes kommt.
Zwischen den beiden Weltkriegen gab es in einer österreichischen Gemeinde den sehr erfolgreichen Versucht, eine alternative, lokal begrenzte Währung einzuführen. Die Neugigkeit daran: Die Währung wird umso schlechter (Wertverlust), je länger sie gebunkert wird. Die Folge: Was man einnimmt, wird gleich wieder ausgegeben. Ganz im Sinne von "Tauschmittel". Das Büchlein (eher Heft) ist das wissenschaftliche Paper zum Experiment, erstmals erschienen 1951.
Der Mittelteil war mir etwas zu langatmig und zu viel Redundanz. Außerdem seitenweise Monolog. Sowas liest sich dann auch zäh. Das letzte Viertel (Abschnittsweises Wünchen) empfand ich als wirkliche Bereicherung und sofort umsetzbar.
Viel wahres drin, viel erschreckendes dabei, düstere Zukunftsaussichten. Wird aber wahrscheinlich nicht oder auf jeden Fall zu wenig von denen gelesen, die es eigentlich betrifft. Der typische Leser wird vieles der Inhalte schon kennen. Interessant zum weiter lesen: Fast 20 Seiten kleingedruckte Quellennachweise einschließlich zugehöriger Links.
Meyl interpretiert Tempel und Kirchen als Sender und erläutert das anhand unterschiedlicher Bauwerke, überwiegend aus griechischer und römischer Zeit. Weil das so völlig entgegen der herrschenden Lehrmeinung ist, verpackt er das Sachbuch als Roman. Jedenfalls steht das außen so drauf. Drin ist mehr Sachbuch als Roman. Interessante Gedanken. Es hilft, wenn man rudimentäre Kenntnisse von Funktechnik hat (AM, FM, Kurzwelle, Mittelwelle, Grundschwingung, harmonische Oberwellen).
Jörg Linser ist (war?) Ingenieur in der Automobilindustrie. Weiß also, was machbar ist und was daraus gemacht wird. Und schreibt sehr unterhaltsam über die Unzulänglichkeiten über die Industrie und deren Produkte. Das Buch ist von 1977, viele Dinge haben sich seitdem nicht oder nur sehr marginal gebessert. Verbrauch ist nicht weniger geworden, die Bedienung ist kompliziert, das Gesamtkonstrukt fehleranfällig, relativ kurzlebig und die Reparaturen teuer. Alles von der Industrie beabsichtigt, so behauptet der Autor. Man mag dahinter eine Verschwörung sehen, Tatsache ist, dass viele der Punkte auch heute noch -- 35 Jahre nach Erscheinen des Buches -- so richtig sind. Wo ist das weit verbreitete 3l-Auto? Wo das Fahrzeug, das 30 Jahre ohne Reparatur und ohne Werkstatt auskommt und trotzdem zuverlässig fährt? Warum baut man Autos mit 200 PS, die locker 250 km/h fahren können, wenn doch in fast jedem Land der Welt eine Höchstgeschwindigkeit zwischen 100 km/h und 150 km/h gilt?
Demjenigen, der regelmäßig gegen motorisierten Individualverkehr argumentieren will oder muss, liefert das schmale, kleingedruckte Buch eine Menge Stoff. Lesenswert.
Die Biographie von Larry Ellison ist im wesentlichen eine Biographie der Datenbankfirma Oracle. Davor gab es wenig, was im Leben von Mr. Ellison eone größere, wichtige Rolle spielte. Nach Lektüre der Biographie versteht man den Software-Giganten Oracle und kann nachvollziehen, woher manch unpopuläre Entscheidung getrieben wird. Das Buch erschien bereits 1997, ergo bleiben die Ereignisse der letzten 10+ Jahre leider unberücksichtigt.