Erwartet habe ich eine Erzählung darüber, wie man als "Neuling" und Seiteneinsteiger in die ökologische Landwirtschaft startet. Bekommen habe ich eine Liebeserklärung an Ostdeutschland, Menschen wie Landschaft. Und das sehr genossen. Schön zu lesen, selbstkritisch mit einer gehörigen Portion Humor und Selbstironie ("Der kleine Schweizer in mir würde jetzt...").
Der weitaus größte Teil des Buches ist eine Anklageschrift an die großen, globalisierten Konzerne und deren Machenschaften und Verstrickungen mit der Politik. Für jemanden, der sich schon eine Weile globalisierungskritisch denkt, nicht viel neues. Alle Thesen sind mit ordentlich Quellenmaterial unterfüttert. Allerdings fängt man irgendwann mal an, zukunftsweisende Ideen und Anregungen zu vermissen. Die dann relativ zum Ende des Buches doch noch kommen.
Wer sich leicht von negativen Nachrichten runter ziehen lässt, sollte sich eine Lektüre gut überlegen: lesen macht nicht immer Spaß. Obwohl der Schreibstil schön zu lesen ist.
Für alte Hasen auf dem Weg zum kleinen CO2-Fußabdruck und zu einem umweltverträglichen Leben nicht besonders viel neues. Interessant fand ich allerdings den Gedanken, was tun beim Notfall im Krankenhaus und die Überlegungen zum Thema elektronische Spielereien und Gadgets.
Leichte Pflichtlektüre für all jene, die gerne besser leben möchten, aber nicht genau wissen, wie anfangen.
Waghalsig: ein offenbar erfolgreicher Invstmentbanker kündigt seinen Job, steigt aus und startet den Ausstieg mit einem Marsch von Salzburg nach Nizza, immer schön entlang des Alpenhauptkammes. Beinahe jede Gipfelgelegenheit wird mitgenommen. Der Autor ist dabei zu Beginn der Tour zwar theoretisch Vorbereitet (eben ein Scheibtischtäter), die schmutzigen Details lernt er unterwegs, teilweise schmerzhaft und mühsam. Aber er findet zunehmend Gefallen dran.
Das Buch gibt einen wirklich schönen Einblick in die Erlebnisse auf dem langen Weg zu einem besseren Ich, es liest sich leicht, eingestreute Rückblenden in das Bänkerleben helfen gelegentlich, Dinge passender einzuordnen.
Was mir nicht so gut gefällt ist die relative Exklusivität des Abenteuers: So scheint es zu keiner Zeit ein Problem zu sein, sich die notwendige Ausrüstung für Hochalpintouren zu besorgen, einen Bergführer nach dem anderen anzuheuern oder auch mal ein paar Tage in einem Nobelhotel unterwegs auszuspannen. Nicht, dass ich dem Autor das alles nicht gönne, er hat das Geld ja schließlich vorher verdient. Wenn auch mit fragwürdigen Methoden, darauf weist er im Buch oft genug hin. Aber der "Nachahmungsfaktor" ist damit doch eher gering.