Desperation
832 Seiten

Zum ersten Mal seit vielen Jahren versuchte er, sich kurz zu fassen - Kritiker im ganzen Land hätten ihm dafür Beifall gezollt, teilweise von ungläubigem Staunen erfüllt.

Desperation. Verzweiflung. Selten hat ein Buchtitel so gut gepasst, denn ich bin mehrfach verzweifelt.

Desperation erzählt auf knapp 800 Seiten die Ereignisse von rund 24 Stunden im Örtchen Desperation, Nevada. Was eine gute Novelle gewesen wäre, ist hier viel zu lang, und voll Kingscher Ausschweifungen. Jeder Charaktere hat eine Hintergrundgeschichte, was an sich gut ist, wenn die Charaktere nicht dennoch leblos wirken würden. King ist bekannt für Ausschweifungen, was mich meist auch nicht stört, hier jedoch hat es mich in den Wahnsinn getrieben. Gefühlt passiert nichts, und wenn etwas passiert wird es endlos langgezogen. Das dies die Intention des Autors ist kann ich mir nicht vorstellen, wenn doch ist es ein Meisterwerk.

Eines der Hauptmotive des Buches ist Religiösität und der Glaube an Gott/einen Gott. Etwas plump präsentiert, und für mich auch nicht das spannendste Thema in einem Horrorroman (oder was für eine Bezeichnung King auch immer verdient), hat es mich vollkommen kalt gelassen und irgendwann nur noch genervt, was auch am Charakter durch den das Thema vorallem präsentiert wird gelegen haben könnte.

Die meisten Reviews zum Buch sind durchweg positiv und preisen es als einen der besten Romane Kings an. Für mich verwunderlich und nicht wirklich nachvollziehbar. Vielleicht hat man als Amerikaner einen anderen Blick auf das Buch, weil man sich besser darauf einlassen kann und es näher an Alltagshorror ist. Für mich war es leider nichts, und ich gehe so weit zu sagen, dass es bisher das schlechteste Werk Kings ist, welches ich gelesen habe. Schade.

Desperation taucht auf verschiedenen Listen zum Dunklen Turm auf, da alle Werke Kings miteinander verbunden sind. Verbindungen zum Turm sind ohne Frage da, am prominentesten die Sprache der Toten, allerdings so gering, dass ich es alleine nicht zum erweiterten dunklen Turm zählen würde. Den Zwillingsroman "Regulator" von King/Bachmann habe ich nicht gelesen. Beide zusammen stellen eine starke Verbindung zum Turm dar, da sie die gleiche Geschichte auf unterschiedlichen Ebenen des Turms erzählen. Vielleicht schaue ich es mir in ein paar Jahren (nochmal) an.

Drachenzorn
512 Seiten

Temeraire, Teil 3

Von China geht es über Russland nach Preußen, wo es zu einigen Schlachten kommt und neue Freunde gewonnen werden.

Teils etwas vorhersehbar, aber sehr unterhaltsam. Hat mir besser gefallen als der zweite Teil. Man merkt, dass sich Novik viele Gedanken gemacht hat und weiß wie worldbuilding funktioniert.

Drachenprinz
544 Seiten

Temeraire, Teil 2

Hat mich leider nicht mehr so sehr gefesselt wie der erste Teil. Laurence und Temeraire sind weiterhin ein fantastisches Duo, aber die Handlung hatte ihre Längen und hat sich teilweise sehr gezogen wodurch das Pacing etwas ungleichmäßig war. Das Worldbuilding ist gut vorangeschritten mit der Expansion gen China, aber mich hat der Teil des Buches, der in China spielt nicht wirklich interessiert. Die Schiffsfahrt ist (zu) lang, hat mich aber mehr interessiert.

Drachenbrut
479 Seiten

Temeraire, Teil 1

Die Napoleonischen Kriege mit Drachen, und ein besonderes Drachenei, das in die Hände der Engländer fällt, obwohl es für Napoleon bedacht war.

Die ersten vier Bücher der Reihe habe ich schon Ewigkeiten, habe diesen ersten Teil auch schonmal gelesen gehabt, bin aber nie weiter gekommen. Das liegt vorallem daran, dass mich Fantasy nicht sonderlich interessiert. Jetzt habe ich dem Buch einen neuen Versuch gegeben, und bin positiv überascht. Das Duo aus Temeraire und Laurence gefällt mir sehr gut, und ich will wissen wie es weiter geht. Der Fantasy-Anteil beschränkt sich auf die Existenz von Drachen; wenn man sich einmal darauf eingelassen hat, liest es sich sehr gut.

Record of a Spaceborn Few
368 Seiten

Wayfarer, Teil 3.

An sich gute Science Fiction und eine interessante Welt, aber ich bin nie wirklich rein gekommen und habe sehr lange fürs lesen gebraucht. Zu wenig zielgerichtete Handlung, zu viele Charaktere und Erzählperspektiven, zu viele Emotionen.

What was better - a constant safeness that never grew and never changed or a life of reaching, building, striving, even though you knew you'd never be completly satisifed?

Knowledge should always be free. What people do with it is up to them.

Why learn anything if you're not going to do something with it? Why learn anything if everything worth knowing is in the Linkings anyway, and you can ask your pet AI?

Im Kabinett des Todes
592 Seiten

Kurzgeschichtensammlung

Gelesen wegen des Dunklen Turm Bezugs von "Die Kleinen Schwestern von Eluria" und "Alles endgültig". Beides gute Geschichten, wenn auch die "Kleinen Schwestern" nur interessant sind, wenn man ein Interesse für den Turm hat.

Weitere gute Geschichten sind "Der Mann im schwarzen Anzug" über eine Begegnung mit dem Teufel, "Das Straßenvirus zieht nach Norden" über ein Gemälde, das sich verändert und seinen Besitzer verfolgt und "1408" über ein verfluchtes Hotelzimmer.

Die anderen Geschichten sind "okay" bis "naja" und haben mich nicht wirklich umgehauen. Bemerkenswert finde ich wie sperrig einige Titel sind, etwa das "Straßenvirus", "Alles, was du liebst, wird dir genommen" oder "Dieses Gefühl, das man nur auf Französisch ausdrücken kann" (aka Déjà vu).

Ich stelle fest, dass ich die Romane von King lieber mag als seine Kurzgeschichten. In den Romanen kann er sich mehr Zeit nehmen und erzählt die besseren Geschichten. Immerhin sind die meisten Kurzgeschichten recht kurz, und nehmen nicht allzu viel Zeit in Anspruch.

Der Anschlag
1056 Seiten

Wenn ich mich richtig erinnere, dann habe ich "Der Anschlag" Anfang 2012, kurz nach seiner Veröffentlichung, zum ersten Mal gelesen. Er war mein erster King, und hat den Weg in einer wunderbare Welt bereitet. Jetzt habe ich das Buch ein zweites Mal gelesen und bin immer noch so begeistert von der Geschichte und von King selbst wie damals.